GEFÄßCHIRURGIE UNIKLINIK HEIDELBERG:
Hier wird das PJ der alten Schule praktiziert: "Haken halten und Mund halten", ach ja und noch "... Blut abnehmen". Ich habe innerhalb von 4 Wochen keinen einzigen Patienten untersucht und konnte kein einziges Mal an der Visite teilnehmen. Selbst bei Teilnahme an der Frühbesprechung wird man abschätzig beäugt, wenn die Blutabnahmen noch nicht alle erledigt wurden, wofür man vor 7:00 Uhr anfangen soll. Nach dem Blutabnehmen verbringt man den ganzen Tag ausschließlich als Hakenhalter im OP. Man wird gemäß seinem Status als dummer und minderwertiger Student geistig flach gehalten, erklärt bekommt man auch auf hartnäckige Nachfrage so gut wie nichts. Der Verzicht auf das Mittagessen wird als selbstverständlich angesehen und um es in den PJ-Unterricht um 16:00 Uhr zu schaffen, muss man regelrecht abhauen. Dieses System der Sklavenhaltung hat sich eingeschliffen, da die Abteilung mit Zwangsrekrutierten rechnen kann, die ihre Wunsch-Rotationen nicht bekommen haben. Daher empfehle ich jedem, bei der Rotationswahl zu vermerken: "Bei Nicht-Einteilung in die Wunsch-Rotationen bitte auf keinen Fall Gefäßchirurgie".
Von mir bzw. den anderen PJlern wurden die Rotationen in der chirurgischen Ambulanz, der Thoraxchirurgie, der Urologie und der Orthopädie als gut bewertet, die Herzchirurgie ähnlich schlecht wie die Gefäßchirurgie.
Bewerbung
Arbeitssklaven jederzeit herzlich willkommen, allerdings sollte man gut Blutabnehmen können, sonst muss man sich, wenn es mal nicht klappt, auf hartnäckige Diskussionen einlassen, warum man es nicht ein fünftes oder sechstes Mal am selben Patienten versucht hat.