Zunächst zum Organisatorischen:
Insgesamt hat die Betreuung durch die Personalabteilung sehr gut geklappt. Die Unterkunft wird (in dem zugegebenermaßen nicht wirklich schönen) Personalwohnheim gestellt. Man hat ein eigenes Zimmer, eigene Küchenzeile und eigenes Bad. Mittagessen gibt es umsonst und als Vergütung 400€ im Monat. Dazu einen Studientag pro Woche, den ich auch immer sehr unproblematisch nehmen konnte. Sammeln ist aber auch möglich.
Großer Pluspunkt an Buxtehude ist, dass man mit der S-Bahn, die alle 10 Minuten fährt in weniger als 40 Minuten in Hamburg ist, sodass auch fast alle Assistenzärzte in Hamburg wohnen.
Die Dermatologie in Buxtehude ist größer, als man zunächst vermuten würde, mit großer Station, zwei Ambulanzen, einer Tagesklinik, einer eigenen ambulanten Reha und einem ambulanten OP.
Ich war die meiste Zeit auf der Station, zwischendurch im OP und zum Schluss auch noch in der Ambulanz.
Besonders positiv:
- ich hatte von Anfang an das Gefühl wirklich willkommen zu sein und dass alle eine große Motivation haben, mir etwas beizubringen und mich wirklich mitarbeiten zu lassen
- nach kurzer Einarbeitung in den Stationsablauf und die Software durfte ich eigene Patientin im Prinzip alleine betreuen und insgesamt sehr selbstständig arbeiten, hatte aber immer einen Ansprechpartner, wenn ich Fragen hatte
- da es nur eine Station gibt, sieht man automatisch die komplette Bandbreite dermatologischer Fälle und kann auch selber viele Differentialdiagnosen abklären
- auch die Oberärzte waren immer nett und motiviert und ich habe schon durch die normalen Visiten eine Menge gelernt
- Mitarbeit im OP war auch schnell möglich und auch hier durfte ich ziemlich schnell kleine OPs selber machen
- neben einer kurzen Fortbildung einmal die Woche in der Frühbesprechung gibt es alle zwei Wochen eine Histo Fortbildung - so viel Spaß hat mir Dermatohistologie noch nie gemacht und meine Lernkurve ging ziemlich steil nach oben ;)
- dadurch dass Buxtehude auch Hauttumorzentrum ist, sieht man die ganze Breite der Dermatoonkologie inklusive neuer und z.T. noch in Studien laufender Medikamente
- überhaupt habe ich in der Zeit wirklich viele seltene Differentialdiagnosen gesehen, sodass ich nicht das Gefühl hatte im Vergleich zu einer Uni-Hautklinik etwas zu verpassen
- Ich kann nur empfehlen, Zeit in der Ambulanz zu verbringen, da man hier einen extrem guten Einblick in die Allergologie bekommt
Für zukünftige PJler kann ich empfehlen vielleicht direkt zu Beginn einen festen OP-Tag zu vereinbaren, weil man sonst doch oft auf Station "hängen bleibt" und gerade das ambulante operieren wirklich viel Spaß macht. Genauso macht es bestimmt Sinn vorher fest zu legen, wieviel Zeit man in der Ambulanz verbringt, das auch dies sonst eventuell etwas zu kurz kommt...
Insgesamt war ich aber rundum zufrieden, hatte nie das Gefühl, dass ich den Ablauf störe, habe mich nie gelangweilt, jede Menge gelernt und selber gemacht und würde immer wieder Dermatologie als Wahlfach nehmen und auch immer wieder nach Buxtehude gehen!
