Mein letztes Tertial in der Schweiz zu verbringen, war ein absoluter Glücksgriff. Habe super viel gelernt! Da es nur Oberärzte gibt und die Anästhesiepflegekräfte (dort nennt man sie nicht umsonst Experten der Anästhesie) die Narkose führen, waren so ziemlich alle damit beschäftigt, mir etwas beizubringen. Man geniesst im Kantonspital Nidwalden in der Anästhesie einen Sonderstatus und darf so ziemlich alles machen, was man sich zutraut - von Flexülen (Venflons)-legen über Maskenbeatmung, Intubation, Spinal/Regionalanästhesie, ZVK-legen. Auch bei Sectiones und Kinderanästhesie durfte ich viel helfen. Die Arbeitszeiten sind für einen Studenten auch sehr angenehm. Von 7Uhr bis kurz nach 16Uhr. Pro Monat, den man bleibt, gibt es 2 Urlaubstage, alles andere in Absprache mit der Chefin bzw. den Anästhesisten. Die "Picketdienste" (die sich alle PJ-ler im Haus teilen, d.h. man hat ca. 5-10 Dienste im Monat, bei denen man in der Notaufnahme und im Op, diesmal auf der anderen Seite des Tuches aushilft) sind eine gute Abwechslung und helfen den Arbeitsalltag besser zu verstehen. Da es ein kleineres Haus ist, bekommt man so viel von den unterschiedlichen Fachdisziplinen mit.
Die Oberärzte nehmen sich immer Zeit für Fragen und geben auch gern Einzelunterricht und zu den internen Fortbildungen ist man herzlich willkommen.
Im Kantonspital Nidwalden habe ich viele tolle Menschen kennengelernt und eine ganze Menge gelernt. Die schöne Umgebung und Möglichkeiten für sportliche Aktivitäten brauche ich wohl kaum zu erwähnen.
Absolut empfehlenswert!!
Bewerbung
Ich habe mich ca. 1 Jahr im Voraus beworben. PJ'ler sind in der Anästhesie sehr gern gesehen. Da die Abteilung der Anästhesie für das Kantonspital Nidwalden in Stans sowie für das Kantonspital Obwalden in Sarnen zuständig ist, gibt es wohl 2 Plätze pro Tertial. Falls ihr aus Deutschland kommt, müsst ihr im Sektretariat nur den genauen Zeitraum eures Pj-Tertials angeben, da manchmal die Schweizer nen anderen Rhythmus haben. Aber keine Sorge, in Nidwalden kennt man sich aus mit deutschen Studenten, auch ein großer Teil der Ärzte ist zugezogen. Außerdem ist alles recht gut organisiert.