ich möchte mich kurz fassen, versuche aber, euch so viel Infos wie nötig zu übermitteln:
Die größte Gewichtung liegt hier in der Orthopädie- man rotiert durch verschiedene Teams (Hüfte-Knie-Schulter-Fuss).
Die Lehre war sehr von der freien Zeit des jeweiligen Lehrenden abhängig, und die war sehr rar. Man hatte stets das Gefühl, dass der Unterricht nur bei Anwesenheit einer Schweizer Blockpraktikantin stattfand.
Eine Betreuung fand eigentlich nicht statt; vielen Ärzten war es egal, was man macht oder wo man ist, Hauptsache, man ist rechtzeitig zum Haken halten wieder im OP oder erledigt die Patienteneintritte.
Praktische Fertigkeiten wurden kaum von Seiten der Ärzte gelehrt; weder auf Station, noch im OP (ausgenommen Notfall). Hautnaht ist das Höchste der Gefühle; mal einen Schnitt setzen - absolute Fehlanzeige. Selbst die Assistenzärzte operieren eigenständig nur sehr wenig.
Leider ging auch die eigenständige Patientenbetreuung sowohl auf Station wie auch in der Sprechstunde völlig unter. Vielmehr hing man am `Rockzipfel´ der Ärzte, hörte nur zu und fühlte sich völlig nutzlos.
Das größte Problem war aber die fehlende Freizeit nach dem Arbeiten. In den ersten Monaten sah ein Arbeitstag wie folgt aus: Vormittags Eintritte, dann OP bis in den Abend hinein mit anschließenden Notfall-Operationen. Keine Kompensationstage, keine Vergütung und 14 Pikett-Dienste im Monat!!!
Man war zu Beginn völlig vor den Kopf gestoßen- es wurde Klinik intern einfach so entschieden.
Nach langem schweißraubendem Kampf gegen die Chefetage sieht es ab Oktober nun besser aus: der Dienst soll vergütet und von 14 auf 7 mit zusätzlichen Kompensationstagen reduziert werden.
Die Notenverteilung bietet mir leider nicht die Möglichkeit, die hervorragende Lehre auf dem Notfall und die wirklich super Stimmung im OP, was vor allem von Seiten der Pflege und dem Anästhesie-Team kam, zu bewerten.
Im Notfall bekommt man ein wirklich breites Spektrum an Unfällen geboten. Auch das sehr nette Pflegeteam und die dort arbeitenden Assistenzärzte sind stets bemüht einem viel zu erklären und eigenständig arbeiten zu lassen.
Hoffe, ich konnte euch einen kleinen Einblick verschaffen; werde jetzt nicht schreiben, ob ich euch das Spital empfehlen kann oder nicht- macht euch euer eigenes Bild.
Viel Erfolg
Bewerbung
Ein Jahr zuvor oder kurzfristig- PJler werden dort stets gesucht, sind absolute Mangelware!!