Insgesamt ist ein PJ-Tertial in Innere am Unispital Basel definitiv zu empfehlen, wenn man viel lernen will und bereit ist, dafür auch Zeit und Energie zu investieren.
Arbeitsablauf: Man rotiert als Unterassistent im Monatsrhythmus von Station zu Station und macht dort die Aufnahmen, d.h. meist 1-3 Patienten pro Tag, je nachdem wie viele UAS auf Station sind (üblicherweise 1-2). Die Aufnahmen sind relativ umfangreich, beinhalten eine umfassende Anamnese und körperliche Untersuchung und die ausführliche Dokumentation, Interpretation der selbst erstellten oder bereits vorhandenen Befunde (Labor, EKG, Bildgebung etc.; Wie ein Laborbefund, EKG oder Thorax-Röntgen korrekt interpretiert wird, wurde zumindest mir sehr gut und ausführlich erklärt). Jede Aufnahme wird dem zuständigen Assistenzarzt und Oberarzt vorgestellt, miteinander besprochen und evtl. zum Teaching genutzt. Die erfahrenen Unterassistenten durften teilweise auch eigene Patienten betreuen, d.h. unter Aufsicht Diagnostik und Therapie verordnen, Visite machen etc. Ansonsten ist der relativ lange Arbeitstag (8.00 bis 17.00-18.00 Uhr) gegliedert durch die Visiten und die vielen Fortbildungen (s.dort).
Stationen: Jeden Monat wird rotiert, am Monatsende dürfen Wünsche abgegeben werden. Es ist ebenfalls eine Rotation auf die Notfallstation möglich, wofür eine schriftliche Empfehlung eines Oberarztes benötigt wird. Die Assistenzärzte rotieren ständig die Qualität der Betreuung ist natürlich vom jeweiligen Arzt abhängig, aber meist gut. Auf den Stationen liegen Patienten aus dem gesamten Bereich der Inneren plus einige neurologische Patienten.
- Die AGUK (Akutgeriatrie) ist wegen der tollen Ober- und Assistenzärzte unbedingt zu empfehlen. Es finden sich alle Krankheiten, die alte Menschen haben können und keiner spezielle Behandlung bedürfen.
- Der 5. Und 6.Stock ist auf kardiologische und pulmologische Krankheitsbilder spezialisiert.
- Der 7. Stock hat eine vor allem hämatologisch-onkologische Station (7.1, mit vielen sehr speziellen Krankheitsbildern und Therapieregimen, daher nicht so sehr zu empfehlen) und eine gemischte Station (7.2) mit allem, was es in der Inneren so gibt.
Fortbildungen: Täglich eine 45-minütige Fortbildung vor allem für die Assistenten, an der aber immer auch die UAs teilnehmen. Außerdem 1x/Woche eine Fallvorstellung und Besprechung mit dem Chefarzt und 1x/Woche ein spezielles PJ-Seminar. Letztere fanden leider nicht immer statt und waren qualitativ sehr unterschiedlich. Daneben viele unregelmäßig an der Uni stattfindende Sonderveranstaltungen, Vorlesungen etc. Insgesamt viel und tendenziell gut, auch wenn manchmal sehr speziell.
Freizeit/Unterkunft/Basel: Freizeit hat man wie gesagt wenig. Es gibt einige freie Tage, die man nehmen kann, außerdem kann man über Dienste an Wochenenden und Feiertagen freie Tage dazuverdienen.
Basel an sich ist eine schmucke Stadt und für seine Größe extrem vielseitig, Frankreich und Deutschland sind einen Spaziergang entfernt. Das Unispital liegt im Stadtzentrum, danach kann man im Sommer in den Rhein springen. Wie in der Schweiz üblich, ist es extrem teuer, aber man kann ja in Deutschland einkaufen und es gibt vom Unispital angebotene Wohnheime, die meist Plätze frei haben, aber leider sehr teuer sein können.
Bewerbung
1,5 - 2 Jahre, angeblich auch kurzfristig möglich. Bewerbungsmodalitäten s.Website