Das Pädiatrietertial in Celle kann ich leider nicht weiterempfehlen. Die Assistenzärzte sind alle sehr nett und man kommt gut mit ihnen klar, aber sie stehen die ganze Zeit sehr unter Zeitdruck und haben eine hohe Arbeitsbelastung (meistens). Man darf Patienten selbst aufnehmen und danach die Aufnahme mit dem Arzt besprechen, allerdings wird einem dann sehr schnell das Heft aus der Hand genommen. Eigene Patienten betreuen klappt im Grunde nur bei sehr wenigen von den Assistenzärzten dort. Für diejenigen, die viel Vorerfahrungen in der Pädiatrie haben, wird es dementsprechend schnell langweilig, weil man nur sehr eingeschränkt selbständig arbeiten kann. Briefe dagegen darf man gerne viel schreiben. Insgesamt muss man sagen, dass man im Grunde ständig nachfragen muss, ob man dies oder das machen darf. Man bekommt wenig angeboten. Für schüchterne Menschen ist das sicherlich schwierig. Die Oberärzte sind zwar nett, aber im Grunde gar nicht am PJ'ler interessiert. In der Oberarztvisite wird man zum Teil (nicht von allen) weg ignoriert. Es werden keine Zusatzinformationen zum Krankheitsbild vermittelt und Fragen an den Studenten schon gar nicht gestellt. Bei einem Teil der Oberärzte wird es negativ bewertet, wenn man in der Visite nur zuschaut und bei dem anderen Teil wird es als störend empfunden, wenn man mituntersucht und Fragen stellt. Was mich am meisten gestört hat, war, dass man als Student beim Ultraschall hauptsächlich nur zugucken durfte. Das liegt daran, dass die Assistenzärzte selbst kaum zum schallen kommen und wenn, dann wollen sie verständlicherweise selbst schallen und danach schallt dann noch der Oberarzt.
Zusammenfassend muss man sagen, dass man ein gutes Tertial in Celle haben kann, wenn man keine Vorerfahrungen hat und noch nie Kinder untersucht hat. Dann kann man viel untersuchen, Anamnese und die Patientenaufnahme (inkl. Blut abnehmen, auch bei Frühgeborenen) lernen. Selbstständiges Arbeiten ist nur sehr eingeschränkt und sehr Assistenzarzt-abhängig möglich.