Tagesablauf:
7:30h Röntgen-Rapport (Knochen; fakultativ)
gemeinsames Kaffeetrinken (dienstags: Schlaue Stunde (Fortbildung von 7:40h bis 8:05h; obligat)
8:00h Visite (obligat)
8:35h Chirurgie-Rapport
14:45h Röntgen-Rapport (Eingeweide; obligat)
Feierabend war unterschiedlich: im August/September war nicht viel los, sodass ich häufig schon nach dem Röntgen-Rapport nach Hause gehen konnte, dafür bin ich im November auch mal bis 19h geblieben, offiziell geht unser Dienst bis 17h!
Meine Hauptaufgabe war die Stationsarbeit auf der Privatstation. Da es auf dieser Station im Gegensatz zu den beiden anderen chirurgischen Stationen keinen Assistenzarzt gibt, sondern nur einen Oberarzt, übernimmt der Unterassistent dort die meisten administrativen Aufgaben.
Jeden Morgen kommt einer der beiden Chefs zur Visite, eigentlich sollte der Oberarzt die Visite führen, jedoch kam es ca. 10 mal vor, dass der Oberarzt nicht kam, und ich die Visite mit dem Chef alleine gemacht habe!
Danach sitzt man die meiste Zeit in seinem privaten Büro im 6. Stock, schreibt Entlassungsbriefe, meldet Konsilien an, meldet Koloskopien an, telefoniert mit Hausärzten, ..... also wirklich eine gute Übung auf das Leben als Assistenzarzt.
Für den Rapport um 14:45h sollte man relativ gut vorbereitet sein, weil der Chef dann nochmal die Stationen einzeln durchgeht. Danach ist noch Visite bei der Pflege (Marcoumar verordnen, ..), da kommt der Oberarzt meistens mit, es sei denn er hatte am Tag zuvor Dienst.. dann muss man sich da alleine durchschlagen, aber man kann wirklich zu jeder Zeit die anderen Oberärzte anrufen und um Hilfe bitten.
Einem, der vorwiegend im OP sein möchte, kann ich diese Stelle nicht empfehlen, anfangs waren wir zu viert, da war ich vielleicht bei 1,2 OPs in der Woche. 3 Wochen war ich alleine, da war ich eigentlich jeden Tag, aber nur bei so 2,3 kleinen Sachen pro Tag. Meistens wird man für Cholezystektomien (Kamera!), OPs nach Liechtenstein, Knieathroskopien oder Ähnliches eingeteilt. Zunähen darf man eigentlich oft! Grosse Operationen laufen nicht soo oft, und wenn sind nur sehr selten Unterassistenten eingeteilt. Man kann jedoch immer, wenn man will, zugucken!
Am Ende durfte ich auch mal kleine Sachen als 1. Operateur machen (Atherom, Lipom).. dann muss man aber auch den OP-Bericht diktieren:)
Am meisten habe ich eigentlich in der Notaufnahme gelernt. Leider konnte ich dort nur 3 Wochen bleiben.
Die Notaufnahme wird nicht in internistisch oder chirurgisch getrennt, dass heisst, es kann Alles kommen:)
Der Dienst geht entweder von 7:30h-ca. 16:00h oder von 14:00-ca. 23:00h. Wenn man möchte, kann man auch Nachtdienste machen. Über Wochenenddienste freut sich die leitende Ärztin sehr, sind aber nicht verpflichtend und man kriegt natürlich Kompensation! Eigentlich (auf Station) hat man KEINE WOCHENENDDIENSTE!!!
Man bekommt eigene Patienten, die man in Ruhe aufnimmt, verordnet Röntgenaufnahmen, näht Wunden, ... und bespricht Alles direkt mit dem Oberarzt!! Echt super!!!
Mit Fortbildungen läuft es wie folgt: Zu Beginn bekommt man einen Zettel, auf dem ca. 15 verschiedene Fortbildungen mit jeweiligem Thema und jeweiligem Dozenten draufstehen. Nun muss man selbst die Iniatiave ergreifen und diese Dozenten anrufen und nerven:) Leider hat das nicht immer so gut geklappt. Jedoch gab es auch positive Überraschungen ausserhalb der Reihe, wie einen Sonokurs..
Das Team ist eigentlich super nett, man wird immer zum Essen/Kaffeetrinken angerufen und hat echt viel Spass!!
Insgesamt echt zu empfehlen!!
Bewerbung
Ich habe mich 1 Jahr im Vorraus im Chefarztsekretariat bei Frau Habbegger beworben!