Anreise: Mit Air France oder Air Caraibes über Paris. Für die Einreise reicht ein Personalausweis, wenn man Nachbarinseln besuchen will, sollte man einen Reisepass mitnehmen.
Rumkommen: Die Insel ist sehr schön, wenn auch die Hauptstadt nicht unbedingt. Man hat aber genug Freizeit, um die gesamte Insel zu sehen.
Dafür empfiehlt es sich, zumindest zeitweise einen Mietwagen zu nehmen. Das Krankenhaus kann man zwar von FdF aus mit dem Bus erreichen, aber die schönen Strände eben nicht. Es gibt günstige Autovermietungen, bei denen man ab 22 Euro pro Tag mieten kann. Am besten vor Ort die anderen PJler fragen. Bei den bekannten Autovermietungen ist es zu teuer und in der Hauptreisezeit Februar/März sind auch oft schon alle Autos weg.
Es gibt Fähren zu den Nachbarinseln, z.B. Dominica und St. Lucia, ca. 100 Euro hin und zurück.
Unterkunft: Ich habe ein Zimmer bei einer netten Dame im Stadtzentrum von FdF über http://www.zananas-martinique.com/petites-annonces/colocation.htm gefunden, für das ich 400 Euro monatlich bezahlt habe. Es gibt auch die Möglichkeit am Campus Schoelcher zu wohnen, dieser ist aber noch mal weiter vom Krankenhaus entfernt und auch eher ungemütlich. Ansonsten gibt es auch die Möglichkeit, auf der anderen Seite der Bucht z.B. in Trois-Ilets zu wohnen. Dann kann man entweder mit Fähre und Bus oder mit dem Auto in die Klinik kommen, was aber auf Dauer ein ziemlicher Aufwand ist.
Geld: Gehört zu Frankreich, daher Euro. Essen ist sehr teuer, da überwiegend aus Frankreich importiert (außer der sehr gute martiniquinische Rum - unbedingt was nach D mitnehmen).
Klinik: Ich war 8 Wochen in der Unfallchirurgie, Abteilung obere Extremität bei Prof. Delattre. PJler arbeiten hier nicht selbstständig, sondern laufen eher mit. Man kann zum Beispiel in der Handambulanz hospitieren und z.B. Verbände wechseln, was für ein paar Tage ganz interessant ist. Ansonsten kann man bei Visite mitgehen. Ich war meist im OP, wo man entweder zuschauen oder assistieren kann. Man darf auch gerne mal nähen. Bei kleineren Eingriffen ist man mit einem Assistenzarzt alleine am Tisch. Viele handchirurgische OPs, ansonsten Schulterarthroskopien, die nicht so interessant zum Zuschauen sind.
Das Team ist sehr nett, der Chef versucht, die PJler ein bisschen einzubeziehen, es ist aber alles freiwillig und man kann selbst entscheiden, was man macht.
Der medizinische Standard ist schon europäisch, aber die Klinik nicht so modern ausgestattet und ein bisschen heruntergekommen.
Die Bescheinigung hat man über das Chefsekretariat bekommen, die Äquivalenzbescheinigung gibts beim Dekanat, auch völlig problemlos.
Freizeit und Kultur: Temperaturen immer zwischen 25 und 30 °C, häufiger mal Regen, aber meist nur kurz. Im Süden der Insel gibt es die schönsten Strände (z.B. Le Diamant), im Norden kann man Wanderungen durch den Regenwald machen oder den Mont Pelée besteigen. Außerdem gibt es zahlreiche Distillerien (besonders schön ist die Habitation Clement) zum Besichtigen und Verkosten.
Moskitospray speziell gegen tropische Mücken ist wichtig, kann man auch da in der Apotheke kaufen, außerdem Sonnencreme, am besten genug aus D mitbringen. Überwiegend kurze Kleidung, für Wanderungen vielleicht eine leichte lange Hose, für abends dünne Strickjacken/Pullis.
Sprache: Ich hatte zwar Französisch-LK, hatte aber vorher noch kein Auslandssemester o.Ä. gemacht und mir zunächst Sorgen um die Verständigung gemacht. Ist aber kein Problem, auch Leute mit Französisch-Grundkenntnissen sind ganz gut zurechtgekommen. Im Krankenhaus kann man natürlich mehr mitnehmen, je besser man die Sprache spricht.
Sicherheit: Als weiße Frau wird man in FdF schon sehr häufig angesprochen, aber nicht unangenehm belästigt. In touristischen Gegenden weniger. Habe mich nie unsicher gefühlt, bin aber auch nach Einbruch der Dunkelheit (was schon zwischen 18 und 18.30 Uhr ist) nicht mehr alleine rausgegangen.
Fazit: Ein sehr entspanntes Tertial, empfehlenswert vor allem um dem deutschen Winter zu entfliehen. 8 Wochen reichen, da die Insel recht klein ist. Einfach hinfahren, ist alles unkomplizierter, als man vorher denkt.
Bewerbung
Ich habe ein halbes Jahr vorher per E-Mail eine Anfrage mit Lebenslauf an Paule Longchamps geschickt. Der Rest ging ganz problemlos, man musste noch ein formloses Gesundheitszeugnis und eine Bescheinigung über Haftpflichtversicherung hinschicken.