Meine Zeit in Freiberg war sehr lehrreich. Ober- und Fachärzte sowie die Weiterbildungsassistenten waren daran interessiert mir möglichst viel in den 4 Monaten beizubringen. Insbesondere der Chefarzt klingelte mich häufiger an um bei Punktionen und PEG-Anlagen zu assistieren oder diese selbst durchzuführen.
Tagesablauf: Der Tag begann meist früher als für die meisten Ärzte um in Aufgabenteilung mit der gesondert ausgebildeten Schwester Blutabnehmen zu gehen. Dies war freiwillig. Auf die Morgenvistite folgte die Frühbesprechung und danach war Zeit um mit dem pflegerischen und ärztlichen Personal zu frühstücken. Nach den üblichen Aufgaben wie Briefe diktieren, wozu man häufig die Gelegenheit hat und auch nutzen sollte, wurden Untersuchungen organisiert, beigewohnt und auch selbst durchgeführt. Es war mir meist möglich, die Dinge zu tun, die mich interessiert haben. Abdomensonographien, Patientenaufnahme und Notfallaufnahme gehörten fast täglich zu meinen Tätigkeitsbereichen. Zum Mittagessen ging es meist mit der kompletten ärztlichen Belegschaft der Inneren. Feierabend war häufig etwas später, was mich jedoch nicht gestört hat. Überstunden konnte ich in Absprache mit dem zuständigen Arzt absetzen.
In der Diabetologie war es möglich Patientenschulungen zu besuchen, in der Kardiologie konnte ich mir PM-Anlagen und Kardioversionen anschauen.
Am meisten gelernt habe ich in der Not- und Patientenaufnahme, da ich dort Patienten selbstständig aufnehmen und meine Therapievorschläge mit den Assistenzärzten abgleichen konnte.
Besonders ist auch die Möglichkeit bei Notarzteinsätzen mit zu fahren, bei Sectios beizuwohnen oder in andere Fachbereiche wie die Urologie reinzuschnuppern.
Insgesamt hat es mir in Freiberg (wieder) sehr gut gefallen. Als Famulant und auch als PJler wird man geschätzt, das positive Arbeitsklima motiviert jeden Tag neu. In meinen anderen Tertialen (nicht in FG) habe ich dies leider manchmal vermisst.