Hatte 8 Wochen im DRK Klinikum Westend nachdem ich 8 Wochen in der Schweiz war. War fest auf der kardiologischen Station eingeteilt. Eine Rotation in die Gastroenterologie (bzw. anders herum) war leider nicht möglich, wieso genau wusste keiner von uns kardiologischen bzw. gastroenterologischen PJlern. Eine Rotatation auf die Rettungsstelle war auch nicht vorgesehen, eine PJlerin konnte es aber durchboxen, jedoch waren keine Kapazitäten für PJler vorgesehen.
Der Stationsablauf begann morgens leider mit 1-2h Blutabnehmen je nachdem ob ein Famulus die Hälfte der Abnahmen übernahm. Von den Oberärzten wurde vorgesehen, dass wir uns die Blutabnahmen mit den Assistenzärzten teilen (jeder1/3) - in der Realität mussten wir dies aber allein machen. Dadurch verpassten wir leider die Kurvenvisite mit den Schwestern, was die Betreuung von eigenen Patienten de facto unmöglich machte, da die Entscheidungen und Therapieplanung an einem vorbeiliefen. Nach dem Blutabnehmen und dem Aufnehmen von prästationären Patienten (Blut abnehmen, Zugang legen, kurze Anamnese, Klinische Untersuchung) startete die Visite, die zumeist informativ war, die Ärzte versuchten uns fremde Patienten vorzustellen. Nach der Visite war zumeist Zeit für das kostenlose Mittagsbuffet (echt super!!!). Danach war um 14:00 die Röntgenbesprechung und anschließend wurden Briefe geschrieben oder auch ein paar Schellong-Tests durchgeführt. Arbeitsende war zumeist eine halbe Stunde früher oder bei persönlichem Bedarf auch noch früher.
Die Analyse von EKGs, etc. erfolgte auf Nachfragen, genauso wie das Anschauen vom Herz-Katheter. Vieles erfolgte leider auf Nachfrage, die Oberärzte wirkten nett, unterrichteten aber zumeist nicht. Ein Highlight war die selbstständig durchgeführte Kardioversion.
Der Chef ist sehr eigen. Frühstücken konnte man bei den Schwestern, die bis auf die Oberschwester sehr nett waren. Die Ärzte waren zum großen Teil auch sehr hilfsbereit.
PJ-Unterricht war einmal pro Woche - sehr informativ.
Die schlechte Bewertung ergibt sich aus der mangelnden Rotation, dem vielen Blutabnehmen und der fehlenden Betreuung von eigenen Patienten. Ich würde ein anderes Haus empfehlen (bei Vivantes laufen morgens Phlebologen herum - das erleichtert die Arbeit erheblich). Die chirurgischen PJler waren außer im OP vor allem mit Blutabnehmen beschäftigt. Wenn ihr doch euer Innere PJ im DRK Westend absolviert, besteht auf die gastroenterologische Station (27 oder 28) - da seht ihr einfach mehr.
P.S.: Der Nahtkurs wurde über die chirurgischen PJler organisiert.