Arbeitszeit 6:45 UC bzw. 7:00 AC und GC 7:00 – 15:45, freitags 7:00 – 14:45, keine Wochenend-, Nacht- oder Rufdienste.
In der AC wird man eingeteilt für‘s Hakenhalten bei: Leistenhernien, Portanlagen, Strumaresektion, Nebenschilddrüsenresektion, offenen Cholezystektomien und allerlei Thorako- und Laparotomien.
In der UC wird man gefragt, ob man mit im OP helfen möchte, wenn die Besetzung knapp ist, was selten der Fall war. Natürlich kann man auch auf Eigeninitiative mit an den Tisch. Dort ist man aber eher auf Gerätehalten und Extremitätenbewegen beschränkt.
Fragenstellen ist erwünscht – Ausnahmen gibt’s immer! – einige erklären im OP auch von sich aus, was in der UC deutlich häufiger war, als in der AC. Bei manchen Assistenzärzten darf man auch mal knoten und die Subcutannaht machen. Vorheriges Üben am Modell ist empfehlenswert, sonst stresst einen die Anästhesie.
In Allgemein- und Gefäßchirurgie gibt es einen Blutabnahmedienst. Ärztlich bzw. PJ-Aufgabe wird’s nur, wenn dieser nicht trifft sowie bei Braunülen. In der Unfallchirurgie nehmen die Stationsschwestern zur Ärzteentlastung das Blut ab. Wenn ein PJ’ler da ist, wird allerdings von diesem erwartet, dass er zumindest auf seiner zugeteilten Station die Blutabnahmen übernimmt und auf den anderen Stationen hilft, wenn’s bei den Schwestern nicht klappt.
Alles kann, kein Muss: bei allerlei OPs zuschauen, bei den laparoskopischen bzw. videoassistierten sieht man natürlich am meisten, VAC-Verband-Wechsel-Assistenz, in die Zentrale Patientenaufnahme mit dem AA gehen und die körperliche Untersuchung machen, in der Notaufnahme chirurgische Patienten aufnehmen, RQW nähen und mit der Pflege gipsen, bei den OA- und CA-Sprechstunden hospitieren, sich in der GC von der Pflege in die Kunst verschiedener Verbände einführen lassen, Entlassbriefe und Tumorboardanmeldungen schreiben und auch eine Schicht in der Notaufnahme am WE ist sehr empfehlenswert. Zuschauen im OP kann man nach Absprache auch in Orthopädie, Gefäßchirurgie und Urologie.
Ich war noch 2 Wochen auf der interdisziplinären Intensivstation unter anästhesiologischer Leitung. Man wählen zwischen Früh- und Spätschicht. 6:30 bis 14:30 bzw. 13:00 bis 21:00. Ich fand den Frühdienst aber durchgängig attraktiv und bin da geblieben. Ich habe dank der tollen Kollegen dort unglaublich viel in kürzester Zeit gelernt. Theorie gab es am Patientenbett im Gespräch mit Pflege und Ärzten, beim Frühstück, wo bestimmte Sachverhalte mit dem OA vertieft besprochen wurden oder beim Verordnungsbogenvorbereiten. Praxishighlights sind die Anlage von arteriellen Zugängen und ZVKs.
Fortbildung
Röntgendemo gibt’s in der UC 2x, in der AC 1x und in der GC 0x pro Tag.
Die zumeist sehr gute interdisziplinäre PJ-Fortbildung ist immer mittwochs 14 bis 15 Uhr. Bei den Urologen musste der Zuständige kurzfristig in die Notaufnahme und es wurde in 5 min ein Ersatz organisiert. Bei den Internisten war jemand die ganze Woche krank und es gab keinen Ersatz…. Man darf aber an den internen neurologischen Fortbildungen teilnehmen, die zur gleichen Zeit stattfinden. Weil wir so viel davon profitiert haben, haben wir uns noch ein paar zusätzliche PJ-Fortbildungen bei motivierten Ärzten organisiert.
Interne chirurgische Fortbildungen gibt’s nur sehr sporadisch.
Tumorboardteilnahme wird nicht gefordert und ist auch absolut nicht empfehlenswert.
Man kann allerlei Symposia und Tagungen verschiedener Fachbereiche n mitnehmen. Die sind dann natürlich außerhalb der Arbeitszeit.
Am meisten lernt man immer noch beim Hands-on. Nach wenigen Tagen weiß man meist, welche Ärzte gern und gut erklären und es lohnt sich sehr sich an diese zu halten.
Organisatorisches
Nach Erhalt des Zuteilungsbriefes den Personaldienst kontaktieren. Diese koordinieren den Einsatz in den Abteilungen. Im Regelfall 8 Wochen Unfallchirurgie und 8 Wochen Allgemeinchirurgie. Auf Sonderwunsch auch Einsatz in der Gefäßchirurgie möglich. Vor Ort kann man dann auch mal fragen, ob man zeitlich begrenzt mit in der Orthopädie, auf Intensiv- oder Palliativstation arbeiten kann.
Kleidung wird komplett gestellt. Und im OP gibt es unpersönliche OP-Schuhe in rauen Mengen.
Ein persönliches DEC Telefon zu bekommen gestaltete sich schwierig. In der Allgemeinchirurgie gibt es ein spezielles PJ-Telefon, dass dann immer einer der PJ‘ler bei sich haben sollte, falls im OP kurzfristig Unterstützung gebraucht wird. Sonst bekam ich eines von Kollegen, die im Urlaub waren.
Ein Mittagessenzeitfenster fand sich immer. Das Essen ist ok und auch nicht teuer. Es gibt da einen Lieblingstisch der Kollegen, an dem man ungezwungen mit Chirurgen der anderen Abteilungen, Internisten, Urologen, Neurologen und Anästhesisten ins Gespräch kommt, was ich sehr angenehm fand.
15 Studientage auch gesammelt am Ende nehmbar.
Für 80 € Miete und ca. 20 € Nebenkosten pro Monat kann man im Personalwohnheim direkt neben der Klinik wohnen. Dafür die zuständige Person im Sekretariat der Pflegeschule kontaktieren. Zirka 20 m² möbliert mit Bad und Küchenzeile ohne Ofen, aber mit geräuschlosem Kühlschrank. Kein Besteck oder Geschirr vorhanden. Balkon. Alles ziemlich alt. Der Geruch im Haus ist nicht gewöhnungsfähig. Es gibt einen Festnetzanschluss mit Telefon und einen Fernsehanschluss ohne Fernseher. Internetversorgt ist das Haus nicht wirklich. Wenn man auf der Ostseite Richtung Schule (Nachbarhaus) wohnt, kann man nach Erfragen der Zugangsdaten deren WLAN nutzen. Falls nicht, kann man seinen Transponder für die Schultür erweitern lassen und in der Schule selbst das WLAN nutzen oder sich an die vorhandenen LAN-Kabel im Computerraum anschließen.