Ich hatte mich sehr auf mein PJ in der Schweiz gefreut, doch leider wurde ich sehr enttäuscht.
Am ersten Tag wurde ich sehr nett empfangen, doch es stellte sich schnell heraus, dass man als Unterassistent der Chirurgie in diesem Spital 3/4 seines Arbeitstages(7- 19/20/21 Uhr) mit Bürotätigkeiten verbringen würde. Hierzu zählen liegengebliebene Qualitätssicherungsformulare der letzten Monate ausfüllen, Botengänge, Papier schreddern, Wasserflaschen auffüllen, Dantenbanken ausfüllen.
Medizinische Aufgaben waren Eintritte/Austritte (Aufnahmestatus/Entlassungsbriefe)
und gelegentlich OP-Assistenz(fast alles minimalinvasiv). Da jedoch der "Papierkram" liegen blieb während man im OP war, musste man diese "verlorene" Zeit am Abend nachholen.
Chirurgische Fortbildungen fanden keine statt.
Doch bei weitem deprimierender war das extrem schlechte Verhältnis zwischen den Assistenzärzten und den leitenden Ärzten. Die Assistenzärzte waren durchweg sehr engagiert, freundlich und verantwortungsbewusst, wurden jedoch bei jeder Kleinigkeit von den leitenden Ärzten mit unangemessenen Verhalten bestraft.
Ich schließe mich somit meinen Vorrednern an. Es müsste sich sehr viel verändern, damit ein PJ-Tertial in diesem Krankenhaus ein lohnenswerter Teil des Medizinstudiums sein könnte.