Es ging morgens zwischen 7:45 und 8:00 los, Ende war zwischen 15:30 und 16:30 (so spät ist es aber selten geworden). Hingekommen bin ich per PKW aus München (so ging einiges an Benzin und Fahrzeit drauf). Per S-Bahn geht es angeblich auch, allerdings muss man sich dann überlegen, wie man vom Bahnhof bis ans Krankenhaus kommt, per Fahrrad und zu Fuß geht wohl, mit dem Bus ist es eher schwierig.
Es gibt Blutabnahmeschwestern im Haus, welche einem hier einen großen Teil der morgendlichen Arbeit abnehmen, man kann aber auch freiwillig einen Teil selbst abnehmen. Alles (insbesondere Viggos), was noch über den Tag verteilt anfällt, sowie die Blutabnahmen an den Tagen ohne Blutabnahmeschwestern (knapp 1x/Woche), werden natürlich primär vom PJler erledigt, so dass die Übung hier trotzdem nicht zu kurz kommt.
Dann ist eine ausgedehnte Visite, zwischen 2-3h. Einmal die Woche Chef-/OA-Visite mit wechselndem Lernfaktor.
Anschließend sind die Untersuchungen/Konsile anzumelden, hier ist je nach Stationsarzt auch selbstständiges Arbeiten möglich, einen Zugang zum Computersystem erhält man auf Wunsch (allerdings kein eigenes Telefon, meiner Meinung nach ein Vorteil).
Anschließend Mittagessen oder Röntgenbesprechung (je nach Station). Die Röntgenbesprechung war im Allgemeinen interessant, die Radiologen erzählen ganz gerne.
Briefe schreiben (genauso wie eigene Patienten betreuen) wäre möglich gewesen, allerdings ist da die Abwesenheit immer freitags etwas hinderlich und hätte auch mehr Eigenitiative erfordert.
Genauso die apparative Diagnostik - prinzipiell ist Zuschauen immer möglich. Allerdings kenne ich vom Zivi her Endo/Sono zur Genüge, und selber einen Schallkopf kriegt man doch nicht in die Hand gedrückt. In der Notaufnahme war ich einige Male, v. a. dann, wenn "mein" Stationsarzt dort eingeteilt war. Auch Feiertags- und Wochenenddienst konnte ich mitmachen. Einen Tag war ich auf der Intensivstation, einen Tag bin ich Notarzt mitgefahren.
PJler-Fortbildung war donnerstags von 16 bis 17 Uhr und freiwillig, entsprechend geringer Andrang kurz vor dem Lerntag (der Termin soll angeblich verlegt werden). Die einzelnen Abteilungen waren abwechselnd zuständig, die Qualität bewegte sich entsprechend zwischen sehr gut über schlecht/unvorbereitet bis "fällt aus".
Ich habe einmal auf eigenen Wunsch hin während des Tertiales rotiert (von der einen Kardiologie zur Gastroenterologie), das war problemlos möglich. Die Gastroenterologie ist relativ groß: "normale" Station (auf der ich war), onkologische und Palliativstation, ich hätte überall hindürfen. Ich war aber auch während der gesamten Zeit der einzige PJler in der Inneren. Die Einteilung am ersten Tag verlief für mich nicht nachvollziehbar willkürlich zwischen den drei inneren Abteilungen, bei nur einem PJler hätte man ja durchaus nach meinen Wünschen fragen können.
Noch positiv hervorzuheben: Es sind scheinbar relativ lange Stationsblöcke in der Assistentenrotation üblich, so dass auf beiden Stationen für die gesamte Zeit ein Arzt fest für mich "zuständig" war. Entsprechend stellte man sich gut aufeinander ein, ich hatte beides Mal großes Glück und habe mich sehr wohl gefühlt.
Fazit: Ich würde in FFB jederzeit wieder mein Innere-Tertial machen (meine subjektive Gesamtnote: 1-2). Man erhält einen umfassenden, realistischen Einblick in die (fordernde, von geriatrischen Patienten geprägte, nicht immer spannende) Arbeit eines Internisten. Allerdings würde ich mich hier und da etwas mehr "vordrängeln" und so vielleicht noch etwas mehr profitieren.
Noch eine Anmerkung zur Aufwandsentschädigung: Es gibt 250 Euro pro Monat, dass heißt, in einem Tertial (16 Wochen) kam ich auf knapp über 900 Euro insgesamt.