PJ-Tertial Kardiologie in Deutsches Herzzentrum Muenchen (12/2012 bis 2/2013)

Station(en)
2.3
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
TU Muenchen
Kommentar
Schwierig anzufangen.. und auch wieder aufzuhören. Im Folgenden also ein kleiner (und trotz allem sicher unvollständiger) Versuch meine extrem negativen Erfahrungen zu beschreiben:
Wie so oft hängen diese als Student (fast) ausschließlich von den Ärzten auf Station ab. Ich hatte durchgehend das Gefühl, dass mich insbesondere die Stationsärztin für eine dumme Studentin gehalten hat, der man auch nichts erklären muss (oder kann?!?) - und dass, obwohl mein Kardiowissen eigentlich alles andere als schlecht ist und ich mich sehr dafür interessiere (nachdem ich eigtl auch überlege, später in die Kardiologie zu gehen..) Aber mir wurde nie auch nur die Gelegenheit gegeben mein Wissen unter Beweis zu stellen.. Dementsprechend war ich umgekehrt gerade gut genug dafür, z.T. stundenlang Patientenakten abzuheften und Faxe zu verschicken; bei Bedarf auch Blut abzunehmen oder Nadeln zu legen (letzteres natürlich typische PJ-ler Aufgaben, wie mir durchaus bewusst ist). Darüber hinaus "durfte" (besser: musste) ich alle Schleusen nach Herzkatheter ziehen, meistens 2-3 mal pro Tag. Anfangs ganz spannend, irgendwann aber auch sehr anstrengend.. Mehr wurde mir aber nicht zugetraut, obwohl ich (zumindest zu Anfang) sehr motiviert war und gerne viel gemacht hätte.
Immerhin erklärte mir ein Assistenzarzt, der zur Einarbeitung auf der Station war, recht viel; allerdings auch wieder nur auf Nachfrage. Und auf Dauer lernt man vor allem dann etwas, wenn man selbst gefragt wird und dadurch gezwungen ist aktiv zu denken.. Die übrigen Ärzte erklärten mir aber höchst selten etwas, weil sie schlichtweg keine Lust auf Studenten hatten. Als PJler kam ich mir wenigstens noch gedultet vor; die übrigen Studenten, die im Rahmen ihres Blockpraktikums, Bed-Side Kurses, o.ä. immer wieder auf Station waren, wurden aber komplett ignoriert.
Oberflächlich war die Atmosphäre im Team nett und lustig, darunter aber sehr angespannt - jeder lästerte über jeden, (fast) keiner hatte Lust auf die Station (weder Stationsärztin, noch Schichtler oder Oberarzt) - jeder hat das Ende seiner bzw. ihrer Zeit dort herbeigesehnt und dementsprechend hoch war natürlich auch die Motivation sich für mich als "dummer" Studentin Zeit zu nehmen. Und da sämtliche Ärzte (bzw. primär Ärztinnen) ihre Zeit als PJler als "ätzend" in Erinnerung hatten, was nun aber mal "einfach so ist" und "durchgestanden" werden muss, sahen sie auch keinen Grund, mir mein Leben als PJler nicht ätzend zu machen..
Sämtliche "spannenden" Arbeiten auf einer Intensivstation, wie ZVK/Arterien zu legen, Pleura-, Aszitespunktionen, etc. durfte ausschließlich der einzuarbeitende Assistenzarzt machen. Grundsätzlich habe ich dafür durchaus Verständnis, da mir bewusst ist, dass er diese Dinge demnächst im Nachtdienst alleine können muss. Trotzdem wäre es schön gewesen, zumindest einmal etwas selber machen zu dürfen - aber auf Nachfrage eines anderen Arztes, der in meiner letzten Woche einen Tag aushilfsweise auf Station war, ob es ihm etwas ausmachen würde, wenn ich ein einziges mal eine Arterie legen dürfte (und er dafür den ZVK) antwortete er mit Ja..
Ich war jeden Tag von 7:30 bis mindestens 17:30 - 18:00 Uhr da, zum Teil auch länger.. trotzdem wurde ich fast jedes Mal blöd angeschaut, als ich zu dieser Zeit fragte ob ich gehen könne; und dann wurde schnell überlegt, ob es nicht doch noch etwas für mich zu tun gäbe..
Ich habe so gut wie nichts mitgenommen und das Gefühl kaum etwas gelernt zu haben; am Ende war ich einfach nur froh, als die Zeit endlich vorüber war. Und der einzige Kommentar von fast allen Ärzten, als ich sagte, dass meine Zeit vorbei sei, war "Und wer kommt dann?!?" Damit sie wieder einen Deppen für alle blöden Aufgaben haben..
Ich könnte wohl noch stundenlang weiterschreiben, habe aber hoffentlich einen kleinen Eindruck davon vermitteln können, warum ich die Station (aktuell) alles andere als weiterempfehlen bzw. nur dringend davon abraten kann!!!
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Repetitorien
EKG
Tätigkeiten
Braunülen legen
Blut abnehmen
Botengänge (Nichtärztl.)
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gesammelt am Ende
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
400/Monat

Noten

Team/Station
5
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
6
Klinik insgesamt
3
Unterricht
5
Betreuung
6
Freizeit
6
Station / Einrichtung
5
Gesamtnote
6

Durchschnitt 4.87