PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Spital Rheinfelden (10/2012 bis 12/2012)
Station(en)
Chirurgie
Einsatzbereiche
Station, OP, Notaufnahme
Heimatuni
Salzburg (Oesterreich)
Kommentar
Die Organisation ist sehr gut, man bekommt am Eintrittstag eine Mappe mit allen Informationen und wo man sich noch vorstellen muss/was zu erledigen ist.
Direkt gegenüber vom Krankenhaus gibt es ein Wohnhaus, in dem das Spital einige Wohnungen hat. Dort kann man ein Zimmer in einer 4er WG mieten. Die Miete liegt bei 350 Franken (400 für ein Doppezimmer mit Balkon), ausgestattete Küche (mit Spülmaschine ;) ), einmal die Woche kommt eine Putzfrau und W-Lan gibt es auch (das allerdings meistens ziemlich schlecht ist, weil sich drei Wohnungen einen Receiver teilen).
Man kann innerhalb ca. 30 Minuten nach Deutschland laufen und dort einkaufen gehen, was enorm viel Geld spart. Es gibt dort eigentlich alles, Post (die dann aber meist eh zu hat, bis die Dienste fertig sind), Banken (dito), Rewe, Aldi, Lidl, DM etc...
Basel ist ja in unmittelbarer Nähe, der Zug fährt 10 Minuten, ABER der letzte Zug fährt dann auch abends um elf.
Nun zum Krankenhaus:
Das Team war wirklich super und ich habe mich mit allen sehr gut verstanden, was die Zeit dort auch recht angenehm gemacht hat (es findet aber immer ein relativ hoher Wechsel statt, viele Assistenten sind nur ein Jahr dort). Ein absoluter Engel für uns UHUs (Unterassistenten) ist die ärztliche Leitung vom Notfall, die sich um unsere Dienstpläne und sonstige UHU-Sorgen kümmert und sich immer für uns einsetzt.
Das war dann eigentlich auch schon das Positivste - rückblickend und vergleichend mit dem, was ich von anderen PJlern aus Deutschland in der Chirurgie erfahren habe (mit dem, was sie machen durften, wie die Arbeitszeiten und sonstigen Bedingungen waren).
Hat man normalen A1-Dienst, dann ist man der Aufnahmeroboter und Hakenhalter. Der Tag beginnt mit dem Frührapport um 07:30, dann müssen den ganzen Tag Eintritte gemacht werden und im OP assistiert werden, wobei man dort wirklich nichts machen darf und eine kleine Naht schon das Highlight ist. Nichtmal abwaschen darf man. Die OP-Pflege hat an einem auch meistens etwas auszusetzen, egal, wie lange man schon da ist.
Der Spätrapport ist um 17 Uhr. Da es aber oft so ist, dass man mit den Aufnahmen bis dahin nicht fertig wird, war ich einige Wochen immer bis mindestens 18 Uhr da, meist noch länger.
Die besten Dienste sind die Spät-, bzw. Nachtdienste, da man dort auf dem Notfall eingeteilt ist. Dort kann man dann zumindest selber Patienten sehen, nähen, die Briefe dazu schreiben etc..
Der Spätdienst geht von 13:00-22:00, der Nachtdienst von 22:00-07:30, am Wochenende von 20:00-08:00, der Tagdienst am Wochenende von 08:00-20:00. Abends und im Nachtdienst ist man auch für das Labor zuständig und muss die Analysen machen.
Man hat sieben Nächte am Stück, dann fünf Tage kompensationsfrei, dann Wochenenddienst und wieder normalen A1-Dienst.
Im Spät- und Nachtdienst kann man sich immerhin Essen bestellen.
Ansonsten gibt es weder Wasser/Getränke noch Essen umsonst. Die Kantine kocht recht gut, das Essen ist für UHUs etwas vergünstigt und liegt bei 6 Franken.
Lehre gibt es keine. Und gelernt habe ich in der Zeit eigentlich auch nicht wirklich was, außer das, was ich immer selber nachgelesen habe oder wenn ich dann mal doch Glück hatte, dass ein Arzt die Zeit hatte einem etwas zu erklären.
Die Ärzte selber sind meist doch relativ gestresst.
Eigene Patienten betreut man auch keine.
Man muss allerdings kein Blut abnehmen ;)
Empfehlen würde ich es unter den momentanen Bedingungen niemandem dort hinzugehen und die Frustration unter den UHUs ist auch relativ hoch gewesen. Die gute Stimmung untereinander hat sehr viel aufgefangen.
Da sowieso ein UHU Mangel herrscht müssen das die anderen dann auch ausbaden, da das Krankenhaus auf uns angewiesen ist.
Bewerbung
Sehr kurzfiristig möglich, da ein UHU-Mangel herrscht. Schriftlich bei Severin Böller.