Gewollt aber nicht gekonnt ist vermutlich die richtige Zusammenfassung. Trotz durchaus vorhandener Anstrengungen sind die Ärzte der chirurgischen Klinik kaum in der Lage neben den extremen Anforderungen auch noch auszubilden. Das Ansehen des PJlers ist das eines Blutabnehmers und Viggolegers. Da lassen gerade die Pflegekräfte mit der eindeutigen Aussage "Dazu bist du doch da!" keinen Zweifel offen. Eine Ausbildung ist im weitesten Sinne gar nicht geplant, alle Mitarbeiter inklusive Chef bestätigen, dass die PJler "für die Arbeit nötig" sind, da sonst die OP's nicht vernünftig laufen und wo käme man denn hin wenn auch noch die Ärzte Blut abnehmen müssten. An schlechten Tagen machen die PJler 1. und 2. Assistenz im OP. Der Dienst muss jeden Tag besetzt werden und die Chirurgen denken sich seltsame Konstrukte aus, warum man für einen 10stündigen Wochenenddienst dann doch nur einen Tag frei bekommt und nicht etwa 10 Stunden. Wer viel Zeit im OP verbringt und penetrant nachfragt, kann auch auf Erklärungen und Erläuterungen hoffen, teilweise aber auch in diesem Fall nur mürrisch und ohne wirkliches Interesse an der Lehre. Für "Frezeit" gibt es insgesamt eine 4, nicht etwa weil man viel davon hätte, aber es fällt noch nichtmal wirklich auf wenn man nach Blutabnahmen und OP nach hause geht.
Einziger Lichtblick: Die Notaufnahme. Wenn man sich halbwegs engagiert, bekommt man viel erklärt und darf, nach Beweis grundlegenden Geschicks, auch recht eigenständig arbeiten. Die Betreuung hier ist gut, die Kooperation mit den Pflegekräften besser als auf den Stationen aber es reicht maximal für ein "ausreichend".
Fazit: Wohl dem, der hier sein letztes Tertial hat und noch alle Fehltage nehmen kann! Ich habe mich mal erdreistet nach "eigenen Patienten" zu fragen - und wurde ausgelacht.
