PJ-Tertial Innere in Kantonsspital Nidwalden (12/2012 bis 1/2013)

Station(en)
Station 2, 3
Einsatzbereiche
Station, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, Diagnostik
Heimatuni
Greifswald
Kommentar
Zwei Monate PJ Innere Medizin Schweiz

Ich habe zwei Monate (Dezember 2012/ Januar 2013) meines PJs genutzt, um das schweizerische Leben in Stans am Vierwaldstättersee bei Luzern kennenzulernen. Von vielen Bekannten und Kommilitonen hörte ich zuvor, dass es sehr lohnenswert sei die „etwas andere Arbeitsweise“ kennenzulernen. Zudem waren meine Bekannten alle von der schönen Natur der Schweiz beeindruckt.

Um die Formalitäten (Visum, Aufenthaltsgenehmigung, Versicherungen) kümmerte sich vollständig die Personalabteilung. Ich schloss lediglich eine befristete private Unfallversicherung ab um auch bei Skiunfälle oder Ähnlichem geschützt zu sein.

Das Kantonspital Nidwalden gehört der Universität Zürich an. Studiengebühren musste ich jedoch nicht bezahlen und bekam im Gegensatz zu deutschen Klinik, 1200 Franken Vergütung.

Die Anreise erfolgte privat mit dem Auto. Das Kantonspital Nidwalden umfasst 110 Betten und hat folgende Abteilungen: Allgemeine und viszerale Chirurgie, Orthopädie und Traumatologie, Innere Medizin, Gynäkologie, Geburtshilfe.

Die Unterkunftsmöglichkeit wurde von der Personalabteilung bei Wunsch zur Verfügung gestellt. Das Haus Pilatus, benannt nach dem gleichnamigen Berg, verfügt über ca. 50 Zimmer mit bequemem Bett, Schreibtisch, Schreibtischstuhl, Relaxstuhl, großem Kleiderschrank, Teppichboden, Rollladen, Badezimmer mit Waschbecken und WC (Duschen für 6 Zimmer auf dem Flur), TV-Kabelanschluss, jedoch ohne Wlan und liegt direkt gegenüber vom Spital. Den nächsten offenen Hotspot gab es jedoch im Spital. Die Flure und Duschen wurden mehrmals wöchentlich gereinigt. Die auf dem Flur befindende Küche war gut ausgestattet. Die jewieligen Fächer waren mit Schlössern bestückt.
Das Personalrestaurant ist sehr empfehlenswert. Große Portionen zu fairen (schweizer) Preisen. Die Kleidung wurde selbstverständlich auch vom Spital gestellt.

Die Sprachbarriere war lediglich in den ersten Wochen zu merken. Anschließend gewöhnt man sich relativ schnell an das Schweizerdeutsch.

Der PJ-Ablauf war folgendermaßen:
7:15 Uhr Frühbesprechung mit der Pflege
7:40 Uhr Röntgenbesprechung (Frührapport)
Anschließend Besprechung der Medizin
10 Uhr Visite
12 Uhr Mittagspause
15:40 Spätbesprechung mit der Pflege
16:00 Spätrapport
16:15 Uhr Intensivvisite
An den Wochenenden teilt man sich mit den anderen PJlern, welche in der Schweiz Unterassistenten heißen, die Dienste. Das heißt man assistiert im OP und muss die Blutalkoholproben abnehmen. Außerdem teilt man sich die die Spät-/Nachtdienste, bei denen man nur selten im OP assistieren oder Blutalkoholproben abnehmen musste.
Das Team war immer sehr nett und hilfsbereit. Im Gegensatz zu Deutschland durfte man sehr schnell die Kollegen (auch Oberärzte und Chefarzt) dutzen und bekam seine eigenen Patienten zugeteilt, um die man sich kümmern durfte. Man fühlte sich jedoch nie über- oder unterfordert, sondern konnte deine Kollegen zu jederzeit fragen und bekam ausführliche Antworten. Des Weiteren waren alle Mitarbeiter sehr hilfsbereit, freundlich und motiviert. Auch die Lehre kam in Stans nicht zu kurz. Das Team war immer bemüht, dass man jeden Tag neue Dinge, sowohl praktisch als auch theoretisch, lernt. Das Kantonspital Nidwalden ist also rundum empfehlenswert.
Ein weitere nette Sache ist die Bereitstellung von diversen Jahreskarte, welche man sich einmal im Monat ausleihen konnte. Man bekomm jeweils 2 Tageskarten für den Tierpark, eine Bootstour auf dem Vierwaldstättersee, Klewenalp-Bahn, Stanser-Hornbahn und einer Wellnessanlage.

Adresse:
Kantonsspital Nidwalden
Ennetmooserstrasse 19
Postfach
6370 Stans
Telefon: +41 (0)41 618 18 18
Fax: +41 (0)41 618 10 29
info@ksnw.ch
www.ksnw.ch

Finanzierungsmöglichkeiten für einen Aufenthalt über 2 Monate gibt es vom Akademischen Auslandsamt. Hier kann man einen monatlichen Zuschuss von 250€ erhalten.

Im Winter ist die Gegend perfekt zum Skifahren und Snowboarden. Die Skigebiete Klewenalp, Melchessefrutt und Titlis/Engelberg sind schnell erreichbar. In Stans selbst befindet sich die Stanser Hornbahn, welche jedoch nur im Sommer offen hat. Hier kann man mit einer Cabriobahn die Sicht über Stans. Im Sommer eignet sich die Gegen, um den Vierwaldstättersee und den Wassersport zu genießen, sowie zum mountainbiken. Auch Luzern, welches mit dem Zug in 20 Minuten erreichbar ist lohnt sich mit seiner schönen Altstadt und dem unvergleichbarem Flair.
Bewerbung
Die Bewerbung für das Kantonspital Nidwalden war relativ einfach:
1 ½ Jahr vor Antritt bewarb ich mich mit Lebenslauf per Email bei Frau Christine Siegrist, Personalfachfrau, Kantonsspital Nidwalden, Ennetmooserstrasse 19, 6370 Stans, Tel. 041 618 10 13, christine.siegrist@ksnw.ch, www.ksnw.ch
Unterricht
3 x / Woche
Inhalte
Repetitorien
Bildgebung
Fallbesprechung
EKG
Sonst. Fortbildung
Patientenvorstellung
Nahtkurs
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Mitoperieren
Punktionen
EKGs
Poliklinik
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
1000
Gebühren in EUR
100

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
3
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.27