Zuerst: Gelernt habe ich in diesen 3 Monaten viel über die Allgemeinchirurgie. Dadurch, dass sehr viele neue Assistenzärzte dort waren, wurde ihnen entsprechend viel in den OPs beigebracht. Leider ist es häufig so, dass die Oberärzte überwiegend mit den Assistenten sprechen. Als Unterassistent ist man da wirklich eher zum Haken halten da. Aber dadurch, dass die Oberärzte den Assistenzärzten vieles erklären, nimmt man entsprechend was mit. Die Basics der Chirurgie habe ich dort gelernt. Leider wird man nur von einigen wenigen Oberärzten mit eingebunden. Im OP ist man überwiegend zum Haken halten da. Wenn die Assistenzärzte zunähen dürfen, lassen sie auch gern mal nen Unterassistenten ran. Viel Nähen darf man auch auf dem Notfall. Das war das Beste an dem Tertial. Man betreut eigene Patienten und meldet entsprechende Untersuchungen für sie an. Am Ende spricht man es mit dem Notfall-Oberarzt durch und er erklärt einem dann auch die jeweiligen Untersuchungstechniken.
Leider war man auf den Staionen überhaupt nicht eingebunden. Die Patienten, die man stationär aufnehmen muss, stellt man dem jeweiligen Stationsarzt mündlich vor. Keiner der Ärzte wollte mit zum Patienten um einem da mal was beizubringen.
Auch der Kontakt zur Pflege ist miserabel. Die halten Studenten für sowas wie Sekrektäre, sind absolut hochnäsig und chronisch gestresst. Absolut nervtötende Leute auf allen Stationen und auf dem Notfall...
Die Wohnsituation war grottenschlecht. Man hat uns in eine abgeranzte Wohnung in so einem Problembezirk von Aarau gesteckt. Zu viert teilt man sich das ekelhafte Bad und die 2qm-Küche. Unter aller Sau! Es gibt weder Internet, noch Fernsehanschlüsse, sodass man wie in der Steinzeit wohnt...
Wer also nicht unbedingt auf das Geld hier in Aarau angewiesen ist, sollte sich was anderes suchen. Ich würde es keinem weiterempfehlen.