Im Tertial an der Uniklinik wird in großem Stile rotiert, d.h. man ist meistens 2 Wochen in einer Abteilung untergebracht. Dadurch ist auch die Bewertung sehr heterogen und bedarf daher einer gesonderten Beschreibung. Da wir nur 3 PJ'ler waren, die das Tertial begonnen haben, konnte ich in alle Abteilungen rotieren:
-ZOM: Riesiger Operationsbetrieb vom Fließband, dadurch sehr unpersönlich, ich wurde nie eingeteilt, bin dann also in den Bereichen hängen geblieben, die mich am meisten interessiert haben. Praktisch konnte ich nicht sehr viel machen, doch die Ärzte waren immer sehr erklärwütig, theoretisch habe ich dort viel lernen können, z.B. was ist bei der Beatmungseinstellung wichtig. Gut ist auch, dass niemand weiß wo man ist, man deshalb auch leicht durchs Netz schlüpfen kann und den Feierabend bei Unlust früh einleiten kann ;-) -> 3
-Kopfklinik: In der HNO konnte ich nichts machen, da fast durch die Bank Anfänger dort waren, die selbst praktische Erfahrung sammeln mussten. In der Augenklinik waren durch die Bank sehr nette und an der Lehre interessierte Assistenten. Durch die Kürze der Eingriffe, konnte man auch viele Einleitungen mitmachen, teils auch komplett alleine. -> 2
-Ortho: Auch hier wieder tolles Team, nette Pflege. Von Spinaler bis Intubation darf man sehr viel selbst machen, oft auch alleine die Spinalen aussitzen (mit Aufsicht in Hörweite auf dem Gang), von daher mit die beste Station des Tertials. Im Nachhinein hat die Antwort "Ja" auf die Frage, ob man schon in der Ortho gewesen sei, einem in den anderen Kliniken Tür und Tor geöffnet. ->1
-Intensivstation: Ich weiß auch im Nachhinein nicht wirklich, was ich dort sollte. Neben den Visiten gab es für mich nichts zu tun, so war Zeittotschlagen im Arztzimmer angesagt und das von 7 bis 16:30. Lediglich die Schockraum-Alarme waren interessant, da man vom Kopfende her einen guten Überblick hatte. ->5
-MKG: Auch hier wieder tolle Ärzte und tolle Pflege. Es gibt nur 2 Säle, wodurch alles sehr persönlich ist. Man darf viel selbst machen und hat das Gefühl, die Ausbildung dort ist zielführend! ->1
-Gyn: Im Prinzip, wie MKG. Dazu noch Möglichkeit mit zu Kurznarkosen in die Psych zwecks EKT zu kommen, die man weitestgehend selbst machen darf. ->1
Alles in allem, hat mir das Tertial gut gefallen, nur die ständige Rotation ist mir im Nachhinein negativ im Gedächtnis geblieben. Nachdem man sich in einem Bereich eingelebt hatte, wurde man schon wieder weitergeschickt und der Vorstellungsmarathon ging von Vorne los...