Insgesamt kann ich das Innere-Tertial am Kantonsspital St. Gallen empfehlen. Es gibt viele verschiedene Fachbereiche (Pneumologie, Kardiologie, Gastroentorologie, Onkologie, Allg. Innere Medizin, Notaufnahme etc.), auf die man rotieren kann. Rotationen sind normalerweise nach 2 Monaten, manchmal auch schon nach 1 Monat vorgesehen. Natürlich gibt es Stationen/ Abteilungen, auf denen man mehr lernt oder andere, auf denen man nicht so viel machen darf. Das hängt aber auch immer sehr von den aktuellen Stationsärzten ab. Wünsche, auf welche Abteilung man am liebsten gehen möchte, können dem Koordinator gegenüber jederzeit geäussert werden und werden auch zum Teil dann berücksichtigt.
Auf allen Stationen sind die Aufgaben der PJler jedoch ziemlich gleich: Morgens werden die Neuaufnahmen von den PJler aufgenommen, untersucht und soweit wie möglich vorbereitet (Standarduntersuchungen anmelden, vorläufigen Arztbrief diktieren u.ä.), Teilnahme an den Visiten, Pat. für Untersuchungen aufklären, Laborbefunde beurteilen... (wie gesagt, wie viel man wirklich selbstständig machen darf, hängt sehr von der Abteilung und den Stationsärzten ab).
Unter der Wochen finden viele Fortbildungen für die Ärzte statt, an denen die Studenten selbstverständlich auch teilnehmen sollen. Teilweise sind sie sehr interessant, manchmal aber auch schon sehr spezifisch und weniger lehrreich. Speziell für die PJler wird noch ein sehr guter EKG-Kurs 1x/ Woche angeboten (freiwillig, jedoch sehr empfehlenswert!).
Bezüglich Gehalt, Freizeit und Unterkunft: Das monatliche Gehalt von 1200 CHF reicht so +/- für einen Monat, wenn man am Wochenende und abends ab und zu auch was unternimmt. Die Unterkunft im Wohnheim ist sehr ordentlich und von der Atmosphäre mit den anderen PJlern her super. Unbedingt eigenes Geschirr und Kochutensilien mitbringen! Wie von der Schweiz ja häufig schon bekannt, muss man im Vergleich zu Deuschland relativ lange arbeiten (18-19 Uhr). Da bleibt unter der Woche nicht viel Zeit für grosse Freizeitgestaltung. Dienste hat man jedoch keine in der Inneren, sodass man am Wochenende immer frei hat.
Mir hat die Zeit in St. Gallen sehr gut gefallen und ich würde jederzeit wieder als PJler dorthin gehen! Ich habe die Schweizer als sehr freundlich, höflich und offen empfunden und überhaupt nicht so "ausländerfeindlich", wie man häufig in Deutschland hört. Wichtig ist nur, sich wirklich frühzeitig dort zu bewerben, da insbesondere die Stellen am Kantonsspital St. Gallen für Innere schnell belegt sind.