Ich war für 8 Wochen im Kantonspital Baden, einige Infos zum Krankenhaus:
Das Krankenhaus liegt leider nicht direkt in Baden (15 min von Zürich mit der Bahn entfernt), sondern 10 min von Baden mit dem Bus entfernt in Dättwil. Das Wohnheim ist direkt neben dem Krankenhaus und mit diesem via eines unterirdischen Tunnels verbunden. Die Gynäkologie im Kantonspital ist gut situiert mit folgenden integrierten Zentren: Brustzentrum, Beckenbodenzentrum und Kinderwunschzentrum. Es wird dort viel laparoskopisch operiert und es gibt viel Mamma-Chirurgie.
Einsatzzeiten: offizieller Beginn des Dienstes ist 7.45 zum Rapport (Übergabe), Ende zwischen 16.00 und 17.00 Uhr, je nach Arbeitspensum. Rufbereitsschafts-Dienste (Rufbereitschaft für 2. Assistenz bei den Sectiones und seltener bei Notfall-OPs am Abend/Nacht), diese werden gerecht unter den UHUs verteilt, je nachdem wie viele gerade da sind (wenn man nur zu 2. ist, muss man unter Umständen jeden 2. Abend/Nacht Rufbereitschaft machen). Rufbereitschaft macht einen zwar für den Abend etwas unflexibel, sind aber nicht weiter tragisch und häufig bleibt es ruhig, wenn mann nachts aufstehen musste, gibt es auch die Möglichkeit, morgens ein wenig später zu kommen! Kompensation gibt es nur für Wochenenddienste, nicht für die Rufbereitschaft. Wochenenddienste werden auch unter den UHUs verteilt und sind selber einteilbar, jedes Wochenende muss mit einem UHU besetzt sein. Für ein WE gibt es 2 Kompensationstage. Wochenenddienst geht von Fr-So und beginnt mit Rufbereitschaft am Freitag, Samstag und Sonntag Arbeitszeit von 8.00 bis ca 16.00 Uhr, danach Rufbereitschaft bis Montag morgen.
Stationen:
51/52: Gynäkologie (+private Pat.):
Tagesablauf: Ab 9.00 Uhr kommen die geplanten Aufnahmen, die meist am nächsten Tag operiert werden, diese nimmt man auf: Anamnese, körperliche Untersuchung, danach kommt ein Assistenzarzt dazu und macht eine gynäkologische Untersuchung (teilweise kann man diese unter Anleitung auch selber machen) und Aufklärung über OP.
Austrittsuntersuchungen /-gespräche mit den Assistenzärzten (inkl. eigenständigem Nierenschall o.ä.).
Assistenz bei diversen OPs und wenn Zeit ist, ist man auch immer willkommen im OP zu zuschauen.
Sonstige Aufgabenbereiche: Tumorboardvorstellungen vorbereiten, Akten bestücken und Akten im PC vorbereiten für die Aufnahmen des nächsten Tages.
41/42: Pränatal- und Wochenbettstation
Hilfe und Übernahme der Austrittsuntersuchungen der Wöchnerinnen, ggf. Hilfe bei der Stationsarbeit.
Gebärsaal:
Assistenz bei den Sectiones (Hautnaht ist meist UHU-Sache), Geburten schauen und vorwiegend die Schwangeren zu Kontrolltermine aufnehmen: Anamnese, Biometrie im Ultraschall unter Anleitung der Ärzte, Besprechung des Procedere u.ä..
Wenn mal nichts zu tun ist, gibt es diverse Sprechstunden bei denen man dabei sein kann (Senologie, Ultraschall-Sprechstunde, Jugendsprechstunde und bei den Assistentensprechstunden, usw).
Mir persönlich hat es sehr gut gefallen. Ich wurde total gut in das Team integriert, ich durfte viele der Untersuchungen nach der Einarbeitungszeit unter Aufsicht der Ärzte durchführen und jederzeit wurde ich dabei unterstützt meine praktischen Fertigkeiten zu trainieren. Im OP sind Fragen in den allermeisten Situationen sehr willkommen, ich habe viele OPs gesehen und viel assistiert, was mir sehr viel Spaß gemacht hat!
Der UHU-Unterricht kam in den 8 Wochen leider ein wenig zu kurz, was u.a. aber auch daran lag, dass die UHUs den Assistenzarzt, der für die jeweilige Woche zum Unterricht eingeteilt ist, selber ansprechen müssen und das teilweise durch das Arbeitsaufkommen in Vergessenheit geriet oder unterging.
Ich habe aber viel durch "persönliche Teachings" profitiert, vor allen Dingen was praktische Fertigkeiten angeht.
Interne Fortbildungen und Fallbesprechungen finden 2x die Woche statt und sind gut organisiert.
Insgesamt finde ich das PJ im Kantonspital Baden sehr empfehlenswert, unsere Arbeit wird dort sehr wertgeschätzt und man verdient ein wenig Geld, mit dem man sich dann die freien Wochenenden in der Schweiz vertreiben kann!
Bewerbung
Bewerbungen sind sowohl langfristig, als auch kurzfristig möglich, im Jahr 2013 gibt es auf jeden Fall noch Kapazität. Die Chefarztsekretärin hat mir zudem mitgeteilt, dass sie auf die neuen Reglungen der Approbationsordnung reagieren werden und das Gehalt und die Wohnungs- und Essenskosten so umlagern werden, dass man auch offiziell sein PJ machen kann und nicht die Höchstgrenze des Gehalts erreicht. Bei Interesse erkundigt euch einfach mal persönlich!
Kontakt: Martina Suarez (Chefarztsekretärin) Email: frauenklinik@ksb.ch