PJ-Tertial Innere in Spital Schwyz (12/2012 bis 4/2013)
Station(en)
B7/C7/Notfall
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme
Heimatuni
Regensburg
Kommentar
Allgemeines zum Spital:
Das Haus wurde in den vergangenen Jahren grundlegend saniert und vermittelt daher nun ein helles und angenehmes Ambiente. Schwyz ist ein Haus der Kategorie B, sprich es erhält die Grundversorgung und kann obendrein noch Leistungen im Bereich Gynäkologie, Radiologie und Orthopädie erbringen.
Arbeit und Personal:
Der Tag beginnt in der Medizin um 8:00 Uhr mit dem Morgenrapport. Danach hat man etwas Gelegenheit mit den Kollegen sich im der Kantine nen Kaffee auf Kosten des Hauses zu gönnen, bevor es um 9 Uhr mit der Visite auf den Stationen losgeht. Die Arbeit für uns Unterassistenten besteht darin, dem Assistenzarzt bei seiner täglichen Arbeit behilflich zu sein, indem man bei Visite die Einträge schreibt und Verordnungen veranlässt, Minimental Tests und Aufklärungen durchführt, auf der Notaufnahme die Anamnese du Untersuchung des Patienten macht, und gelegentlich auf der Radiologie bei Interventionen als Springer fungiert. In den sog. Pikett-Diensten ( Bereitschaftsdienst) wird man auch zur Assistenz bei Operationen herangezogen.
In den ersten Tagen/Wochen ist man natürlich damit beschäftigt sich mit dem Computersystemen und dem ganzen Dienst-Procedere auseinander zu setzten und sich darin zu Recht zu finden. Dabei merkt man schnell wie hoch der Administrative Teil der ärztlichen Arbeit auf Station ist, den man auch als UA macht. Die Medizin kommt dabei leider recht oft recht kurz. Die AA stehen einem jederzeit gerne für Fragen zur Verfügung, können aber oft wegen der vielen Arbeit die sie verrichten müssen, nicht so sehr aufs Teaching eingehen, wie sie es möchten oder es sein sollte. Die OAs/CAs vermitteln bei der Visite auch je nach Engagement ihr Wissen, unter dem Strich empfand ich die Lehre als verbesserungswürdig. Vielleicht wird sich das aber in Zukunft mit den neuen Chefs ändern, da zum Sommer 2013 die zwei Chefärzte und ein Oberarzt der Inneren Medizin das Haus verlassen. Worin das Haus hingegen sehr stark ist, sind die Fortbildungen. Fast täglich gibt es eine davon, was schon enorm ist für ein Spital dieser Größe.
Das Ansehen der Studenten im Haus ist in meinen Augen größer als in deutschen Häusern. Man wird hier doch eher schon als Arzt gesehen. Nicht nur die Patienten bringen einem Respekt entgegen, auch die Pflege behandelt uns eher als Ärzte denn als Studenten. Im Übrigen kann ich das Klischee, dass die Schweizer deutsche Studenten/Ärzte nicht mögen nicht unterschreiben. Ich bin hier von allen Seiten freundlich aufgenommen worden und habe immer Unterstützung erfahren, wenn ich mal was nicht wusste oder etwas falsch gemacht habe. Das Arbeitsklima war demnach auch sehr entspannt und angenehm.
Der Freizeitwert der Region Schwyz ist meinem Erachten nach hoch. Im Winter liegt ganze 4 Bus-Minuten weg das Skigebiet Stoos, für welches man als Spitalmitarbeiter 20% Rabatt bekommt. Auch Fasnacht wird hier ganz groß geschrieben und ist wirklich ein Ereignis besonderer Klasse. Die Mischung aus Guggenmusik, Umzüge und Partys lässt einer Parallele zum Karneval im Ruhrpott ziehen. Ansonsten locken im Frühling-Herbst natürlich die Seen und Berge zum wandern und chillen ein. Die Städte Zug und Luzern sind mit dem Auto ca. in 30 Minuten zu erreichen und für jeden Besucher hier ein Muss, ebenso wie das Weltkulturerbe Kloster Einsiedeln. Das alles kann man sich mit seinem Gehalt von 850 Franken (Netto incl. Wohnung) auch durchaus gut leisten.
Summa summarum kann ich meinen Vorredner nicht beipflichten und dem Spital keine sehr gute Note geben, weil es Defiziten in der Lehre aufweist,wofür es ja angeblich bekannt war.
weitere Details oder Fragen an daniel-beck@gmx.de
Bewerbung
Die Vergabe der Stelle im Spital erfolgt über Kontaktaufnahme per Internetseite www.spital-schwyz.ch . Am besten kümmert man sich bereits ein Jahr zuvor darum, abr auch sehr kurzfristig sind Stellen zu haben, vor allem in der Chirurgie. Frau Schüpach ist die Ansprechperson und antwortet recht schnell auf eingehende Anfragen. Bei der Vergabe einer Stelle wird bei Wusch auch ein Platz im Wohnheim bereitgestellt. Das kostet 250 Franken und wird automatisch vom Gehalt abgezogen
Formalitäten vor Ort
• Telefon-/ Internetanschluss: großes großes Manko hier !!!! Es gibt kein WLan im Wohnheim, man muss sich es also selbst organisieren.Facebook etc sind im Spital gesperrt!! Handykarte holt man sich am besten bei der Post (yallo Sim Karte haben fast alle Unterassistenten)
• Bank / Kontoeröffnung: unkompliziert und kostenlos bei der Postbank