Das Tertial der Inneren Medizin am Klinikum Ingolstadt war insgesamt super.
Die Ansprechpartnerin der Studenten ist die Frau Thomas. Sie ist für fast alles zuständig, u. A. PJ-Bescheinigung, Fehlzeiten etc. Die zwei großen Abteilungen sind zum Einen KM (Gastro) und KI (Kardio). Man geht zuerst in die eine Abteilung und rotiert dann in die andere. Zwischendurch kann man in die Notaufnahme, so für 1 Woche und die Diagnostik: Ultraschall, Punktionen, Echos, Belastungs-EKG etc.
KM: Um 7:55 Uhr sollte man bereits umgezogen in der Frühbesprechung sitzen. Dort wird die Nacht besprochen und die Zugänge auf den Stationen verteilt. Ich war auf der Station 61 mit noch einer PJlerin. Nach der Frühbesprechung geht man auf Station und nimmt Blut ab und legt Viggos oder macht noch BGAs. Leider gibt es wie fast überall in der Inneren Medizin schon sehr viel Blut zum Abnehmen und ab und zu war man damit auch lange beschäftigt. Auch weil das Patientenklientell ja meist sehr schlechte Venen aufwies und weil man ab und zu zusätzlich auf anderen Stationen Blut abnehmen musste, weil nicht genug PJler da waren. Zu zweit ging das aber noch ganz gut. Danach oder während dessen erfolgte die Visite. Diese war immer sehr interessant und lehrreich, deswegen habe ich mich auch immer geärgert, wenn ich ab und zu einen Teil wegen der Blutentnahmen verpasst habe.
Nichtsdestotrotz waren die betreuenden Ärzte auf dieser Station wirklich super. Sie haben viel erklärt und waren auch sehr freundlich. Es gab immer viel zu tun. Nach der Visite untersuchte man Patienten, meldete Untersuchungen an und schrieb Entlassungsbriefe. Um die Mittagszeit ging man dann in die Röntgenbesprechung. Diese fand ich immer ganz cool, da man dort die anderen PJler sah und diese auch immer interessant war, nicht zuletzt wegen des lustigen und entspannten Radiologen, der diese meistens veranstaltete. Danach ging man essen. Und das war wirklich super, man hatte immer genug Zeit und musste sich nicht hetzen und konnte sich auch mit anderen PJlern austauschen. Danach ging man auf Station, nam neue Patienten auf und untersuchte diese, schrieb Briefe, legte wieder neue Viggos und telefonierte mit den Hausärzten oder Kliniken, um an vorherige Befunde ranzukommen. Insgesamt war die Arbeit schon vielfältig und hat Spaß gemacht, weil auch das Klima gut war. WIe überall gab es auch dort manche Schwestern, die etwas unfreundlich waren, aber die meisten waren nett.
Nachmittags konnte man auch in die Diagnostik gehen und sich Ultraschall und evtl Punktionen anschauen und dort auch mitmachen.
KI: Auf der Kardiologie/Station 61 war es so ähnlich. Es wurde erwartet, dass man früher kommt und Blut schon vor der Morgenbesprechung um 8:30 Uhr abnimmt, damit es bis zur Visite fertig ist. Das lag aber eher an den noch neuen gestressten Assistenzärzten. Insgesamt fand ich aber, dass man auf der Kardiologie deutlich mehr Blut abnehmen musste und mehr Viggos gelegt hat als auf der Gastro. Unter Anderem, weil die Patienten nicht solange da blieben oder nur zu Untersuchungen da waren und jeden Tag neue kamen, aber auch weil die Schwestern auch nach ausdrücklichem Bitten die Viggos nicht geschont haben. Auch gab es extrem viele BGAs zu machen, ist ja auch Kardiologie.
Die Ärzte wiederum waren auch sehr nett. Meist standen die selber sehr unter Stress, da sie noch nicht solange da waren, aber sie haben trotzdem auch immer versucht zu teachen und anfallende Fragen zu beantworten. Die Visite im Laufe des Vormittages war auch super, wenn man natürlich dazu kam, da mitzumachen. Briefe musste man keine Schreiben, da die Ärzte diese immer diktiert haben, aber man musste ständig mehreren Befunden nachtelefonieren. Trotzdem fand ich es auch auf dieser Station sehr interessant. Man hat uns auch mit zu den Kardioversionen mitgenommen. Wir durften auch regelmäßig in die Funktion runter und Belastungs-EKGs, Herzechos etc. anschauen.
Auch in der Notaufnahme war ich eine Woche lang und es war extrem gut. Sehr lehrreich und interessant bei der OA Fr. Dr. Zimmermann. Man hat eigene Patienten bekommen und durfte alles selber machen: Anamnese, Untersuchung, Brief schnell schreiben und das Procedere anornden. Natürlich hat das immer ein Arzt kontrolliert. Auch hier musste man die Viggo selber legen und das Blut abnhemen, obwohl dies in der Notaufnahme eigentlich die Schwestern machen. Aber gut, so habe ich es zumindest gelernt gut Viggos zu legen.
Auf Station musste man natürlich auch Patienten aufnehmen und untersuchen. Ab und zu Fäden entfernen oder Klammern (Patienten nach Bypass-Ops). Auch lernt man hier sehr gut BGAs zu stechen, da man das einfach jeden Tag machen muss. Wenn man was nicht schafft, helfen natürlich die Ärzte.
Auch hier gab es um etwa 13 Uhr eine Röntgenbesprechung und danach durfte man auch Essen gehen.
Ganz oft war man auch länger da, weil es immer viel zu tun gab.
Alles in allem würde ich das Tertial dort jedem empfehlen. Blut muss man in Deutschland als PJler überall abnehmen und kommt nicht drum herum. Dafür hat man nette Ärzte und viele verschiedene Aufgaben und kann auch selbsstänig arbeiten und eigene Patienten betreuen.
Das Klinikum Ingolstadt an sich ist extrem attraktiv für PJler, da es eine gute Bezahlung (seit April 2013 durch die neue PJ-Ordnung etwas weniger), tolles Essen und eine kostenlose Fahrkarte im Raum Ingolstadt gibt. Auch werden je nach Kapazität die Unterkünfte gestellt, es gibt eine tolle Bücherei, Sportmöglichkeiten für wenig Geld und und und.
https://www.klinikum-ingolstadt.de/beruf-und-karriere/berufseinsteiger/studium/pj-studenten/
Bewerbung
1-2 Jahre. Aber man sollte es zu jedem Zeitpunkt probieren. Auch kurz davor ist es möglich.