PJ-Tertial Chirurgie in Elisabeth Klinik (9/2007 bis 12/2007)

Station(en)
2A, 2A, Ambulanz
Einsatzbereiche
Station, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme
Heimatuni
Berlin
Kommentar
Das Tertial ist solide organisiert in Form eines Rotationsplanes (allgemeinchirurgische Station, unfallchirurgische Station, Ambulanz, Intensivstation). Die meisten Ärzte sind sehr nett, Studientage sind frei wählbar, und man bleibt eigentlich nie länger als bis zur Nachmittagsbesprechung um 15.15 Uhr. Allerdings gibt es eine Reihe von Negativpunkten, die mich insgesamt von einem Tertial am Elisabeth-KH abraten lassen. Auf Station wird man im Wesentlichen für Blutentnahmen und Flexülenlegen missbraucht. Hauptsache das Blut ist schnell abgenommen, da kann der Pjler auch gern die Patientenübergabe/Visite verpassen. Für Erklärungen bleibt auf Station kaum Zeit, da die Ärzte in Folge chronischer Unterbesetzung nicht dazu kommen. Im OP heißt´s dann Klappe und Haken halten, Erklärungen null (trotz mehrfacher Bitten und Beschwerden früherer PJler), dafür im unfallchirurgischen OP viel Geschrei und Gebrüll. Zudem wird einem der OP durch das erstaunlich maligne Anästhesiepersonal versalzen, die es sich schonmal rausnehmen, einen in unmöglichem Ton anzuherrschen, man solle doch - statt "blöd rumzustehen" - lieber OP-Liegen desinfizieren (!!!). Diese Leute haben Sinn und Unsinn des PJs einfach nicht begriffen und benutzen einen als Katalysator für ihren Lebensfrust. Einmal pro Woche sollte es eine chirurgische Fortbildung geben, die allerdings in 50 % der Fälle ausfiel. Wenn sie stattfand, war sie aber gut. Hervorragend dagegen war die einmal wöchentlich stattfindende Radiologiefortbildung: unterhaltsam, systematisch und einprägsam.
Alles in allem hinterlässt das Tertial einen deutlich schalen Nachgeschmack. Das Krankenhaus hat für seine sehr bescheidene Größe sehr viele - dringend benötigte -PJler. Auf die nötige Wertschätzung wartet man aber vergebens. Z. B. soll man so viele Briefe wie möglich schreiben, darf dann aber nichtmal seinen Namen unter die eigenhändig verfassten Schriftstücke setzen. Mich hat nur gewundert, dass die Leute nicht verstehen, wie demotivierend so etwas wirkt. Man hat permanent das Gefühl, nur als kostenlose Arbeitskraft missbraucht zu werden. Der mit dem PJ verknüpfte Lehrauftrag wird eindeutig nicht genügend erfüllt. Ein Chirurgietertial kann sicher sehr viel schlimmer sein, aber eben auch sehr viel besser. Wenn´s gute Alternativen gibt, dann besser nicht ans Elisabeth-Klinikum!
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Bildgebung
Nahtkurs
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Notaufnahme
Patienten untersuchen
Mitoperieren
Botengänge (Nichtärztl.)
Patienten aufnehmen
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
4
Ansehen des PJlers
4
Klinik insgesamt
4
Unterricht
3
Betreuung
4
Freizeit
2
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
4

Durchschnitt 3.6