Spital: Das Spital Wattwil ist ein relativ kleines Haus mit einer Abteilung für Innere Medizin, Chirurgie und Anästhesie. Es war wirklich interessant, wie viele verschiedene Krankheitsbilder dort behandelt werden, so konnte man oft auch neurologische, urologische oder gynäkologische Patienten mitbetreuen. Als Unterassistent kann man in der Geriatrie, auf der internistischen Normalstation und auch auf dem Notfall mitarbeiten. Das es auch eine psychosomatische Abteilung gibt, die sich auf Alkohlentwöhnungstherapie spezialisiert hat, kann man dort die medizinsche Aufnahme der Patienten und die Visite mitmachen.
Der Arbeitstag beginnt um 8 Uhr mit dem Morgenrapport, hier werden alle am Vortag aufgenommenen Patienten vorgestellt und kurz besprochen.
Danach folgt die Visite, die immer gemeinsam mit einem Assistenzarzt gemacht wird. Zweimal die Woche gibt es auch Chef- oder Oberarztvisite.
Am Nachmittag nimmt man dann die Patienten auf und bespricht sie danach mit einem Oberarzt. Oft erklären die Oberärzte viel und besprechen Medikamentgabe, EKG und weitere diagnostische Schritte. Bei Punktionen, Ultraschall oder ähnlichem kann man jederzeit anwesend sein und bekommt alles ausführlich erklärt.
An Fortbildungen gibt es einmal wöchentlich für die Abteilung eine interdisziplinäre Fortbildung, ausserdem gibt es noch einmal wöchentlich einen Vortrag von einem Assistenzarzt. Speziell für die Unterassitenten gibt es noch eine Fortbildung durch die Infektiologin aus St. Gallen. Ausserdem gibt es einmal wöchentlich jeweils eine Röntgenbesprechung und ein infektiologisches Konsil, hier werden aktuelle Fälle besprochen.
Das gesamte Team der Inneren Medizin ist super und man wurde sofort in das Team aufgenommen! Alle waren immer sehr nett und stets bemüht, dass man viel lernen kann.
Alle Unterassistenten teilen sich den Rufbereitschaftsdienst für die Chirurgie. So kann es sein, dass man am Nachmittag oder am Wochenende für eine OP-Assistenz nochmal ins Spital gerufen wird, allerdings kommt das nicht sehr häufig vor. Ich habe die Rufbereitschaftsdienste eher als Vorteil gesehen, da man wirklich interessante OPs sehen konnte und manchmal auch Nähen, Bohren etc. durfte. Für die Bereitschaftsdienste gab es jeweils einen halben Kompensationstag, auch wenn man nicht gerufen wurde.
Wattwil und Wohnung:
Man wohnt in einer wirklich schönen Wohnung in der Nähe des Spitals mit maximal drei anderen Unterassistenten zusammen. Die Wohnung ist komplett eingerichtet und hat sogar einen Balkon.
Wattwil ist ein relativ kleines Dorf mit rundherum wunderschöner Landschaft. Im Winter kann man super Ski fahren und im Sommer wandern. St.Gallen und Zürich sind auch nicht weit weg und dank der Kompensationstage hat man auch genug Freizeit um die Schweiz zu erkunden.
Ich kann jedem nur empfehlen als Unterassistent nach Wattwil in die Innere Medizin zu kommen. Ich habe eine wirklich wunderschöne und lehrreiche Zeit hier verbracht!