PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Klinikum Ingolstadt (2/2013 bis 6/2013)

Station(en)
Allgemeinchirurgie: 47/48, Unfallchirurgie 53/54
Einsatzbereiche
Station, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, Diagnostik
Heimatuni
LMU Muenchen
Kommentar
Allgemeines:
Am ersten Tag wird man freundlich vom PJ-Betreuer empfangen, der alle Formalitäten erklärt. Danach arbeitet man den Laufzettel ab (Kleidung, EDV-Zugang, Dienstausweis, Schlüssel, Namensschild), sodass man sich am späten Vormittag bereits auf der zugeteilten Station einfinden kann. Die vorherigen PJ-Studenten übernahmen dann die Führung durchs Haus sowie eine kleine Einarbeitung. Man wird hier ein wenig ins kalte Wasser geschmissen, was meiner Meinung nach eher positiv ist, da der Lernerfolg größer ist, als wenn man stets nur über die Schulter blickt.
Man hat eine Karte für das elektronische Zeiterfassungssystem, welches die Überstunden speichert, sodass man diese Nutzen kann um frei zu nehmen/ früher zu gehen. Man bekommt 10 Tage frei, welche frei einteilbar sind.
Rotation in verschiedene andere chirurgische Themengebiete bis zu 6 Wochen möglich: Unfallchirurgie, Orthopädie, Kinderchirurgie, Gefäßchirurgie, Neurochirurgie


Viszeralchirurgie:
Generell wird man als PJler sehr freundlich und wohlwollend empfangen. Man kann jederzeit Fragen stellen, viele OP`s sind personell so geplant, dass mindestens ein PJ-Student assistiert. Die OP`s teilten wir uns nach der Morgenbesprechung auf. Sofern man Engagement zeigt, wird man oft zu interessanten Dingen (Konsile, Ambulanz, Notaufnahme) mitgenommen.
Der Tag beginnt um 07:00 mit der Visite auf der jeweiligen Station, um 07:45 Frühbesprechung und OP-Verteilung, danach entweder direkt in den OP oder auf Intensiv- und IMC-Visite. Anschließend begibt man sich auf seine Station.
Die Tätigkeiten dort bestanden aus Blutabnahmen, arteriellen Punktionen (BGA, arterielle Blutdruckmessung), Verbandswechsel (auch NPWT=Vac-Verband), Arztbriefschreibung, Anmelden von Konsilen, körperliche Untersuchung, Pleurapunktion (auch unter Anleitung selbst durchführbar), Ziehen von Thoraxdrainagen,Easy-flow und Redon-Drainagen, Sekundärnahten unter Lokalanästhesie auf Station, Antragstellung von AHB`s (gibt 25€ extra!), selbstständiger Patientenbetreuung auf Station von Aufnahme bis Entlassung inkl. Therapieplanung und Entlassbrief, Vorstellung der Patienten bei Visite.
Mittagessen ist nahezu immer möglich (etwa 12:00), meist geht ein großteil des Teams zusammen, als PJ-Student wird man sehr rasch ins Team integriert (sofern man die Bereitschaft dazu zeigt.)
Im OP steht man immer steril mit am Tisch, sehr oft auch erste Assistenz. Während der OP`s wird generell viel erklärt und Fragen an den Studenten gestellt. Die Hautnaht (intracutan, Donati), Annaht von Drainagen, Knüpfen ist immer möglich. Auch im OP herrscht gute Stimmung und ein angenehmes Arbeitsklima. Meistens laufen 2-3 Säle parallel. Nach Hause kann man meist nach 8 Stunden, manchmal macht man allerdings Überstunden, welche gut geschrieben werden und freigenommen werden können. Man kann generell lange Dienste, Wochenend- oder Nachtdienste mitmachen.
Donnerstags ist PJ-Unterricht bei Prof. Hosch. In dieser Stunde bespricht man die großen Themen der Viszeralchirurgie. Hier werden viele Fragen von Prof. Hosch gestellt, sodass man eher die Bedingungen einer mündlichen Prüfung in entspannter Atmosphäre simuliert und so bestens auf mdl. Examina vorbereitet wird.
Freitags ist um 15:00 Uhr die hausinterne, fachübergreifende PJ-Fortbildung, hier schwankt die Qualität jedoch z.T. erheblich in Abhängigkeit von Thema und Referent. Mittwochs findet immer von 17:00 bis 18:30 die große Fortbildung für das ganze Haus statt (oft interessante Themen, Teilnahme komplett freiwillig).

Unfallchirurgie:
Ich selbst rotierte 6 Wochen in die Unfallchirurgie. Auch sehr nettes Team und sehr nette Aufnahme. Die OP-Frequenz und Tätigkeiten sind ähnlich, man darf auch hier sehr viel. Falls auf Sation nichts zu tun ist, kann man jederzeit in das Notfallzentrum. Hier darf man generell: Wundversorgung, Wundnaht, Interpretation von Röntgenbildern, körperliche Untersuchung. Oftmals auch Polytraumen mit Schockraum-Alarm. Man wird auch im Notfallzentrum von den Ärzten sehr freundlich aufgenommen, die Bereitschaft zur Lehre ist auch hier vorhanden, es wird viel erklärt, Fragen werden immer suffizient beantwortet.

Fazit:
Absolut empfehlenswert das Chirurgie-Tertial in Ingolstadt zu verbringen. Wie überall gilt allerdings auch hier, dass man Engagement zeigen muss und Interesse bekunden, um eine sehr gute Lehre zu erhalten.
Bewerbung
Bewerbung regulär über Mecum ohne Empfehlungsschreiben
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Prüfungsvorbereitung
Repetitorien
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Gipsanlage
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Mitoperieren
Punktionen
Rehas anmelden
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
600

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1