PJ-Tertial Kardiologie in Leopoldina Krankenhaus (10/2012 bis 12/2012)

Station(en)
41
Einsatzbereiche
Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, Diagnostik
Heimatuni
Wuerzburg
Kommentar
Ich war von Oktober bis Dezember 2012 als PJler in der Kardiologie am Leopoldina Krankenhaus beschäftigt.

Eins vorweg: Trotz allem - es kommt auf die Eigeninitiative an. Wenn man die Einstellung vertritt, um 11.00 Uhr gehen zu müssen und klares Desinteresse bekundet, der hat sich m.E. Chancen beraubt: Die Möglichkeiten, viel klinisches Wissen in kürzer Zeit aufnehmen und anwenden zu können. Und internistisches Grundverständnis inklusive EKG-Lesen muss man in jeder Facharzt-Disziplin beherrschen.

Um 8.00h ist morgens Besprechung mit allen Ärzten, dann Stationsarbeit, währenddessen man auch Blut abnehmen muss. Aber zum Einen ist es übersichtlich, da Blutentnahmen sinnvoll angeordnet werden und sich somit auf der kardiologischen Stationen die Entnahmen in Grenzen halten. Auch nehmen natürlich die Assistenzärzte auch mit ab. Danach hat man die Möglichkeit, elektive Patienten aufzunehmen, die man auch später - unter Umständen dem Ober- aber auch Chefarzt persönlich - vorstellen darf. Ich spreche hier bewusst von "dürfen": In diesem Hause und in dieser Abteilung geht es nicht um "Abbügeln", hier geht es um Verständnis-Förderung. Wenn man sich überwindet und dem Chefarzt Patienten vorstellt, so erhält man ein Feedback, dass einem im Examen weiterhilft - da man einfach dann praktisch angewandt hat, wie es richtig zu machen ist. "Learning by doing": Natürlich kann man sich immer wieder morgens in der Besprechung die Pat.-Vorstellungen anhören; es aber selbst (ipse!!) umzusetzen, schult ungemein. Mittagessen gegen 13.00h problemlos möglich. Nachmittägliche Visiten mit dem CA oder den Oberärzten immer möglich, insbesondere CA-Visiten zwar fordernd, aber somit auch maximal lernfördernd. Nutzt diese Chance! Detaillierter kann einem ein Krankheitsbild nicht näher gebracht werden, als einen Patienten vielleicht über eine ganze Woche hinweg nachmittäglich mit dem Chefarzt gesehen zu haben. Fragen waren jederzeit erwünscht, gerne wurden Sachverhalte erklärt.

Eigene Zimmerbetreuung unter assistenzärztlicher Aufsicht jederzeit möglich. Ebenfalls extremer Wissenszuwachs. Ebenso verhielt es sich mit "Diagnostik-Besuchen": Nie wurde man "schief" angeschaut, immer wurde gerne alles erläutert, trotz offensichtlichen Termindrucks.

Absolutes Highlight: Die PJ-Fortbildungen. Am Leopoldina gibt es jeden Tag PJ-Fortbildungen. Aber die beiden Besten: Zum Einen der EKG-Kurs, hier gibt es einige sehr engagierte Assistenzärzte, die gerne EKGs zusammen durchsprechen. Ich habe KEIN EINZIGES EKG-BILD mehr im schriftlichen Examen falsch gekreuzt! Und ich hatte wirklich keine Ahnung von EKG bevor ich dieses Tertial gemacht habe. Der zweite wirklich hervorragende Kurs war ein vom Chefarzt persönlich angeleiteter Studentenkurs: Hier hat sich immer ein PJler mittels Power-Point-Präsentation auf den Kurs vorbereitet und einen Pat. seiner Station vorgestellt. So wurde ein stetiger Wechsel der Krankheitsbilder garantiert.
Mehr kann man nicht erwarten! Ein absolutes Novum dass ein Chefarzt sich mit Studenten regelmäßig für 1,5 Stunden in der Woche trifft und Fälle bespricht. So soll es sein!

Das einzig Negative an diesem Tertialabschnitt: Der ausgemachte Humbug, der unter Studenten über diese kardiologische Klinik kursiert und auch hier nachgelesen werden kann. Wenn man Interesse zeigt, kann man extrem viel lernen. Jeder - und insbesondere der Chefarzt - an dieser kardiologischen Klinik ist an Wissensvermittlung interessiert! Aber es gelten die Eingangsworte: Es kommt auf die Eigeninitiative an.

Bleibt mich nur noch beim Chefarzt und dem Team für die tolle Zeit zu bedanken! An dieser Klinik hängt die Messlatte in Sachen studentischer Lehre verdammt hoch! Hut ab!
Bewerbung
Bewerbung bzw. Zuteilung über Dekanat.
Unterricht
4x / Woche
Inhalte
Prüfungsvorbereitung
Repetitorien
Bildgebung
Fallbesprechung
EKG
Sonst. Fortbildung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Rehas anmelden
EKGs
Poliklinik
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
160

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1