Im Nachhinein hätte ich Gynäkologie lieber an einem kleinen Krankenhaus absolviert, da die Atmosphäre dort persönlicher ist. Man wurde in der Uni nicht richtig vorgestellt und die Einarbeitung erfolgte von den anderen PJlern. Man ist zwar in allen Funktionsbereichen und in der Notaufnahme sehr erwünscht. Dann wird einem auch wirklich viel gezeigt und es stört sich niemand daran, wenn man einfach zuschaut. Tatsächlich ist man aber so mit Stationsarbeit und nicht-ärztlichen Tätigkeiten überhäuft, dass dazu fast keine Zeit bleibt. Man bekommt einen Pieper und wird nicht nur von seiner eigenen Station, sondern von allen gynäkologischen Abteilungen des Hauses angefunkt und Blut abzunehmen, Vigos zu legen, Anamnesen zu machen, in den OP zu gehen,... Da bleibt wenig Luft, mal eine Sache zu Ende zu erledigen oder mal Nachzudenken und einen Verlauf zu verfolgen. Das ist sehr schade. Während der Zeit auf der Wöchnerinnenstation kommt man auch wenig zu medizinischen Arbeiten, sondern befasst sich fast ausschließlich mit Bürokratie.