PJ-Tertial Innere in Kantonsspital St. Gallen (4/2013 bis 7/2013)

Station(en)
Onkologie(0204), AIM(0201), Rheumatologie(0202)
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
Duesseldorf
Kommentar
Ich habe mich ungefähr 1 ½ Jahre vorher beim Kantonspital beworben. Da Herr Vögeli, dem man auch seine Bewerbung zukommen lässt, den Unterassistenten-Plan erstellt, kann man ihn auch durchaus darum bitten, auf eine bestimmte Station eingeteilt zu werden. Soweit ich es mitbekommen habe hat das in den meisten Fällen auch geklappt. Man rotiert in der Regel alle 2 Monate, eventuell auch öfter.

Wie überall steht und fällt die Erfahrung, die man macht, mit dem Team. Ich bin insgesamt 3 x rotiert und bin dementsprechend auch vielen verschiedenen Ärzten begegnet. Dabei habe ich im besten Fall fast Gleichstellung mit den Assistenzärzten und im schlimmsten (und sehr seltenen) Fall wenig Interesse erlebt. Ersteres hat mich so motiviert, dass ich guten Gewissens über letzteres hinwegsehen kann. Die deutliche Mehrzahl der Oberärzte versucht die Unterassistenten mit einzubinden und insbesondere in Pharma wird man mit etwas Glück große Sprünge nach vorne machen. Da es einen verhältnismässig hohen Durchlauf von Unterassistenten gibt, fand ich es manchmal etwas schade, dass man sich explizites und vor allem konstruktives Feedback selbst einfordern muss. Aber auch das ist absolut personenabhängig und mir sind Gerüchte zu Ohren gekommen, dass auch das sich bald ändern soll. Im Vergleich zu meinen anderen beiden Tertialen habe ich trotzdem tausend mal mehr Feedback bekommen.

Der Tagesablauf ist auf allen Stationen ähnlich: nach dem Rapport gibt es Visite und danach werden die Neueintritte aufgenommen. Die beinhalten neben der reinen Anamnese, dem Untersuchen und diktieren, auch das Vorstellen und Verordnen, sowie Untersuchungen anmelden. Ich habe kein PJ in der Inneren in Deutschland gemacht und dadurch leider keinen direkten Vergleich. Allerdings ist es ein wirklich großer Vorteil einen eigenen PC und für alle Programme ein eigenes Passwort zu haben. So kann man wirklich selbstständig arbeiten. Mittagspause kann man immer machen. Nachmittags gibt es noch eine Zimmervisite mit der Pflege, allerdings ist die Anwesenheit von Unterassistenten nicht unbedingt Pflicht, je nachdem wie viel zu tun ist. Arbeitsende war bei mir meistens zwischen 16:00 und 18:00 Uhr, wobei ich die Zeit im Spital nur selten als langweilig empfunden habe. Dienste gibt es in der Inneren nicht.

Auf der Station macht man natürlich die wenigsten invasiven Dinge selbst tun. Meistens beschränkt es sich auf aBGAs, aber wenn man möchte, kann man sich natürlich auch einfach selbst mit dem Sonogerät beschäftigen. Ich habe tolle Ärzte getroffen, die mir gerne bei solchen Dingen geholfen haben und die sich gefreut haben, dass ich etwas lerne. Ich bin mir sicher, dass es sich auch einräumen lässt, dass man zu Untersuchungen mitgeht, die man gerne sehen möchte. Zusätzlich gibt sehr viele Fortbildungs-Veranstaltungen: Eine Unterassistenten-Fallvorstellung, einen EKG-Kurs für Unterassistenten (meiner Meinung nach die beste Veranstaltung) und daneben fast täglich Seminare und Fallvorstellungen für alle. Ich persönlich habe eine Menge gelernt, natürlich sehr viel Fachliches aber auch Praktisches. Mit Anamnese und körperlicher Untersuchung wird man nach seiner Unterassistenz in der Schweiz jedenfalls keine Probleme mehr haben.

Meine beste Zeit im KSSG war auf der Rheumatologie. Daneben habe war ich noch auf der Onkologie und auf der allgemeinen Inneren. Ich glaube bei welcher Fachrichtung man sich am wohlsten fühlt ist Geschmack. Ich hatte aber das Gefühl, dass die Unterassistenten auf der Hämatologie relativ wenig selbst machen konnten und auf der Kardiologie der Tag vor allem aus einer Menge Herzkatheter-Eintritte bestand. Sollte man unzufrieden sein kann man Herrn Vögeli einfach bitten für den nächsten Monat auf einer anderen Station eingeteilt zu werden. Man kann auch für eine Zeit auf die Notaufnahme, von der ich viele Unterassistenten habe gut sprechen hören.

St.Gallen ist eine super schöne, aber auch kleine Stadt. Dadurch, dass es dort aber die Uni gibt sind auch viele junge Leute unterwegs. Man kann übrigens für 30 CHF beim Unisport mitmachen, der auch in den Semesterferien stattfindet, wirklich empfehlenswert ist und einen etwas aus dem Medizinersumpf herausholt. Das Wohnheim ist absolut in Ordnung und hat etwas von Ferienfreizeit-Stimmung, was wohl anstrengend und lustig zugleich sein kann. Von St.Gallen aus ist man wirklich schnell im Appenzell und natürlich am Bodensee. Vielleicht findet ihr ja sogar einen Oberarzt, der euch mal bei schönem Wetter statt EKG-Kurs mit auf sein Boot nimmt ;-)
Bewerbung
1 1/2 Jahre vorher oder kurzfristig, Beginn immer zum ersten, Ende zum letzten eines Monats
Unterricht
Häufiger als 5x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
EKG
Sonst. Fortbildung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Punktionen
EKGs
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
1150 CHF

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
2
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.4