Im Westend sind zwei kardiologische Stationen(26 und 29) vorhanden, wobei ein Zimmer auf der 26 das Stroke Zimmer ist, in dem auch Schlaganfallspatienten von einem Neurologen betreut werden und somit das Patientenspektrum etwas weiter ausfällt. Man ist als Pjler eigentlich alleine auf der Station.
Stationsablauf:
Zu erwähnen ist, dass die Assistenzärzte von der Chef bis zur Assistenzarztebene mir gegenüber sehr freundlich und nett waren, nichtsdestotrotz herrscht hier ein sehr starkes hierarisches Bild und Denken(insbesondere unter den Assis bei der Chefarztvisite).
Der PJler hat morgens alle Blutentnahmen zu machen und Viggos zu legen, an manchen Tagen bis zu 25-30 Stück, während die Ärzte an der Morgenbesprechung teilnehmen und anschließend Arztbriefe diktieren(gleiche Problem auf der Gastro).
Manchmal hatte man den halben Vormittag damit zu tun, und bekam von der Visite kaum etwas mit.
Einige Praktikanten und Auszubildende beschwerten sich zum Teil auch bei uns, da sie an Tagen wenn wir unseren Studientag nahmen nur ein Drittel der eigentlichen Blutentnahmen stellen mussten und sie immer mehr zu tun haben, wenn wir Vampire da sind und durch die Gänge schleichen......
Nach der Visite sind Aufnahmen und Aufklärungen zu erledigen, bei Nachfrage kann man aber immer Essen gehen, wichtig ist halt dass man nachfragt, da die Assis kaum Zeit haben daran zu denken. Mitkommen tun sie jedoch kaum, da einfach vielzuviel zu tun ist und mit zwei Ärzten die Station auch chronisch unterbesetzt ist.
Um 14 Uhr findet dann die Röntgenbesprechung statt(die man verpasst falls noch Arbeit auf Station anfällt), anschließend werden Arztbriefe diktiert oder restliche Aufnahmen erledigt. Nach Hause gehen kann man meist püntklich.
Lehre:
Lehre findet aufgrund des Zeitmangels so gut wie kaum bis gar nicht statt, hängt allerdings auch vom Assistenten ab. Nachfragen kann man jedoch jederzeit, wobei man nach einiger Zeit des Nachfragens auch zunehmend die Lust verliert und vieles nur noch hinnimmt.
Die durchgeführten Aufnahmen werden kaum bis gar nicht besprochen, sodass man auch keinerlei Rückmeldung erhält.
Schrittmacherimplantationen und Herzkatheteruntersuchungen können mitangeschaut werden, allerdings erst nachdem die wesentliche Arbeit auf Station erledigt ist.
Je nach Assistent darf man auch selber Punktionen durchführen und waren neben ein paar Kardioversionen die einzigen Highlights unseres Tertials.
Ebenfalls großer Pluspunkt sind einige der wöchentlichen PJ Fortbildungen insbesondere jedoch der EKG Kurs, diese sind sind lehrreich und absolut zu empfehlen.
Sonstiges
Vom PJ Beauftragten gibt es pro Tertial noch einen 100 Euro Fortbildungsgutschein den man für Bücher oder andere medizinische Sachleistungen einsetzen kann.
Mittagessen ist gratis, Kleidung bekommt man gestellt
Eine Aufwandsentschädigung erhält man nicht.
Fazit: lieber ein anderes Krankenhaus, am besten eins mit einem Phlebologen oder Unterstützung durch Ärzte und Schwestern bei den Blutentnahmen, etwas lernen fürs Stex oder gar fürs spätere Arbeitsleben tut ihr hier kaum und wenns doch unbedingt das DRK sein soll, dann lieber die Gastro wählen, die soll etwas entspannter sein.