Ja, Pj in der Schweiz. Wenn man sich darauf einlassen möchte, muss einem bewusst sein, dass man hier wirklich arbeiten muss, aber auch kann.
Es hat trotz der sehr langen Arbeitszeiten (+10h/d) jedoch viel Spass gemacht. Ich konnte relativ schnell meine eigenen Patienten betreuen und auch selber Narkosen durchführen. In Deutschland in dieser Form unmöglich.
Ich konnte / musste:
- Prä / Postmedizieren
- an der Narkoseplanung mitwirken
- Patienten annehmen
- Verkabeln
- Venflow in allen Grössen legen
- Narkose einleiten
- Medikamente geben (OA ist bei jeder Einleitung dabei und gibt Tipps)
- Narkose überwachen
- eigenständing die intraoperative Schmerztherapie übernehmen und die postoperative planen
- Pat ausleiten
- Pat im Aufwachraum abgeben, übernehmen
- ZVKs / Arterien mit Anleitung // unter Aufsicht legen
Die Möglichkeiten sind im Unispital natrülich grenzenlos. Es gibt die Möglichkeit in der ORL / Augen / Thorax / Visceral / Herz / Wiederherstellungsop / Notfall / Gyn / Uro / Notfall zu gehen um sich dort alles einmal anzugucken.
Interessant fand ich die Arbeit auf dem Notfall, wo sich auch die Gelegenheit bot mit dem diensthabenden Notarzt mit raus zu fahren.
Die Zusammenarbeit war immer sehr nett, freundlich und respektvoll. Eine hohe Quote von Deutschen (>30%) erleichterte die Eingewöhnung in die schweizer Sprache und Mentalität.
Insgesamt ist die Arbeitsatmosphäre trotz längerer Arbeitszeiten viel entspannter als in Deutschland. Das schlägt sich im netteren Miteinander wieder. Mir hat es gut gefallen und ich kann es nur weiter empfehlen.
Zusätzlich bekommt man hier 5 Tage Urlaub die nicht dem PJ-Büro gemeldet werden. Dafür hat meinen keinen Studientag. Jedoch wurde ich bei kleinem Op - Plan auch schon mal früher nach Hause geschickt oder konnte gleich zu Hause bleiben. Hin und wieder muss man sich auch auf Arbeitszeiten bis zu 20 / 21 Uhr einstellen, wenn mal wieder kein Platz im Notfall AWR ist und man seinen Patienten allein betreuen darf. Das geschah zu meiner Zeit jedoch nicht oft und wurde dann auch durch den Diensthabenden OA gewehrtschätzt und bei nächster Gelegenheit ausgeglichen.
Von den unendlichen Möglichkeiten der Freizeitgestaltung in Zürich und der Schweiz hier mal gar nicht zu sprechen. Jedoch sollte man unbedingt im Sommer hierher gehen.
Bewerbung
Ich hab mich 2 Monate vorher beworben und hatte Glück dass wohl jemand vorher grad abgesagt hatte. Ansonsten je früher desto besser.
Die Anmeldung / Bewerbung / Einreise / Zimmerorganisation klappte problemlos. Sehr freundliche unbürokratische Menschen.