Das PJ in der Neuro in Stade war grandios.
Hier ist man als PJler hoch angesehen - wenn Du nun noch Motivation zeigst, wird es das beste Tertial Deines PJs.
Du darfst alles, sollst alles und Dir wird zur Not alles vierhundert mal erklärt. Der Chefarzt ist Dein bester Freund - in der Chefarztvisite (besonders abends bei den Privatpatienten jeden Tag) läufst Du mit ihm mit und musst zwar mit Fragen rechnen -- aber keineswegs damit, dass perfektes neurologisches Wissen von Dir erwartet wird. Viel besser - ALLES wird Dir ausführlich erklärt. Dazu kommt jeden Freitag nachmittag (das Timing könnte besser sein, ich habe manchmal bis kurz vor 18 Uhr gewartet - nicht für jeden angenehm, aber ES LOHNT SICH) persönlicher one-on-one PJler-Unterricht mit dem Chef. Entweder wird Dir ein besonders spannender Patient gezeigt und dann alles drumherum erklärt (zB beim Dopplern der Hirngefäße. Der Chef hat übrigens immer noch ein Lächeln auf den Lippen, wenn Du auch beim siebten mal zugibst nichts zu sehen. Sehr amüsant auch für den Patienten.) oder Du wirst mit Kaffee und Wasser vom Chefarzt höchstpersönlich bewirtet und es wird über die wichtigsten Krankheitsbilder der Neurologie gesprochen. Exkurs Parkinson, MS, Myasthenie. Alles, was Du willst. Alles, was Du für die Prüfung brauchst.
Da zur Zeit ein unglaublich junges Team in der Neuro ist (alle mit 0 bis 2 Jahren Erfahrung), wirst Du mehr eingebunden, als Du Dir jemals als PJler vorstellen könntest. Es werden Entscheidungen mit Dir besprochen - und Dein Rat wird tatsächlich ernst genommen. Die Dankbarkeit für ein bisschen Grips ist wahnsinnig groß. Insgesamt einfach das beste Team, mit dem ich je zusammen gearbeitet habe.