Die Vorplanung für das Tertial war sehr schlecht und unorganisiert. Man musste sich um alle Informationen selbst kümmern und nachhaken. Ich habe sehr spät erfahren, dass man sich in den gewünschten Bereichen im Voraus bei den jeweiligen Chefärzten bewerben muss und somit nicht mehr alles zur Wahl stand.
Kleidung wird gestellt; lediglich Kittel ist mitzubringen. Studenten der Mhh können es gegen eine Gebühr auch leihen. Essen wird nicht gestellt, aber man kann einen Antrag auf Gastausweis stellen und zahlt somit Mitarbeiter-Preise.
Unterkunft wird nicht gestellt.
Es gibt im Keller die Möglichkeit sich umzuziehen und Schließfächer zu nutzen.
Es ist nur schade, dass man sich diese Informationen alle selbst besorgen musste, obwohl es keine Schwierigkeit ist, eine kleine Infobroschüre zu erstellen.
Ich bin sehr froh, dass die Arbeit selbst sehr zufriedenstellend war. Ich war die einzige Pjlerin auf Station mit einem bis zwei Stationsärzten. Der Oberarzt schaute 1-2x/d vorbei.
Der übliche Tagesablauf bestand darin, kurz vor 8 auf Station zu sein, sich einen Überblick zur Belegung zu verschaffen u wenn etwas Wichtiges anstand zu erledigen (zB fehlender Zugang). Um 8 begann die Röntgenbesprechung, die sehr gut war. Die jeweiligen Patienten wurden kurz vorgestellt und es wurde kurz besprochen, was die Radiologen feststellen konnten und zur weiteren Therapieplanung empfehlen würden. Manchmal gab es noch eine Frühfortbildung zu den unterschiedlichsten Themen.
Dann begann die Stationsarbeit. Blutentnahmen machen die Krankenschwestern/-pfleger, aber dies ist abhängig davon wie gut sie es können. So hat man meist 2-10Blutentnahmen/d. Zugänge legen erledigt man gemeinsam mit den Aufnahmen, so ca. 2-7x/d.
Im Arztzimmer wurden die Patienten anhand der Kardex und Laborwerte besprochen, dann kam die Visite. Ich konnte immer Fragen stellen und genauso wurde ich oft gefragt zu Krankheitsbildern, Laborwerte usw. Nach einer Weile hab ich ein 2-Bett-Zimmer zur Betreuung bekommen, von der Aufnahme über Aufträge, Visite, Medikamentenplan bishin zum Entlassungsbrief, was sehr lehrreich für mich war. Dennoch hatte ich immer die Möglichkeit nachzufragen.
Aszitespunktion und -Drainagen habe ich unter Anleitung durchführen dürfen.
Theoretisch steht auf dem Plan, dass man Mo-Do bis 16.30 u Fr bis 15.30 arbeiten soll, dennoch belief es sich meist zwischen 17-18Uhr.
Studientage sind abgeschafft worden; es steht einem lediglich sin freier Nachmittag zur Verfügung, aber auch den hab ich nicht immer genutzt, weil ich auf Station wirklich sehr viel lernen konnte. Sie hatten nie Einwände, wenn ich auch früher gehen wollte oder mir doch mal einen Tag frei genommen habe.
Bewerbung
Man muss sich vorher beim Chefarzt bewerben. Es reichte eine kurze E-Mail mit den Wunschdaten, da man sich das Tertial für die verschiedenen Bereiche individuell einteilen konnte. Theoretisch könnte man sogar 4x 1 Monat jedes Mal auf einer anderen Station absolvieren. Dennoch empfehle ich jedem 2 Monate auf einer Station zu bleiben, da man etwas Zeit braucht um sich an das Team zu gewöhnen und Vertrauen aufgebaut wird, dass man selbstständig arbeiten kann.