Normalstation Allgemeinchirurgie und Orthopädie, Notaufnahme
Einsatzbereiche
Station, OP, Notaufnahme
Heimatuni
Regensburg
Kommentar
Es gibt gemeinsame Besprechungen (Chirurgie, Osthopädie, Urologie) der hospitalisierten Patienten um 7.40 und 16.00 Uhr. Die drei „stagiaires“, rotieren dabei, je nach Praktikumsdauer zwischen den verschiedenen Abteilungen. Im Falle eines 4-monatigen Praktikums bedeutet das zwei Monate Viszeralchirurgie, ein Monat Orthopädie und ein Monat Notaufnahme. Die Weiterbildung der Ärzte und Praktikanten besteht aus regelmäßigen „colloques“: einer Morbidity and mortality Konferenz montags, dem Colloque de Quervain mit Vorstellung chirurgischer Leitbilder mittwochs und dem Journal Club jeden Donnerstag.
Einmal pro Woche findet ein Studentenkurs statt bei dem Patientenfälle, Krankheitsbilder oder Operationstechniken besprochen werden oder praktische Übungen (Nahttechniken, laparoskopische Naht), allerdings unregelmäßig.
Die ersten zwei Monate habe ich in der Viszeralchirurgie verbacht. Dabei war ich stets einem der Assistenzärzte auf der Station zugeteilt, mit dem ich zusammenarbeiten konnte. Meine Aufgaben umfassten dabei die Assistenz bei Operationen, die prästationäre Aufnahme von Patienten während der Nachmittage, der Erstellung von Aufnahmeberichten, die postoperative Betreuung eigener Patienten, das Vorstellen von Patienten während der täglichen Besprechungen, sowie das Vorbereiten von Entlasspapieren. Die Nachmittagsvisite wurde einige Male an mich übergeben und beispielsweise konnte ich für einige Tage die Betreuung der urologischen Patienten übernehmen.
Des Weiteren können Studenten die Patienten auf der Tumorkonferenz donnerstags vorbereiten. An praktischen Dingen durfte ich im OP oft nähen, Blasenkatheter legen, Ultraschall machen.
Das Krankenhaus in La Chaux-de-Fonds hat unter den Schweizer Medizinstudenten nicht umsonst einen hervorragenden Ruf was die Ausbildung während des letzten Studienjahres betrifft. Die Atmosphäre im ganzen Krankenhaus ist super und viele der Praktikanten und Assistenzärzte wohnen zusammen im Wohnheim, das sich direkt im alten Teil des Krankenhauses befindet. Schön fand ich das große Spektrum, das ich während der vier Monate kennenlernen konnte, es war alles dabei: Viszeralchiurgie, Urologie und Orthopädie, was mir nicht zuletzt für das Examen unglaublich viel gebracht hat. Ich empfehle das PJ-Tertial in La Chaux-de-Fonds sehr weiter, für die Chirurgie, die schöne Umgebung dort und die Sprache!
Bewerbung
Die Praktikumssuche für Medizinstudenten ist in der französischen Schweiz gut organisiert. Madame Favre an der Uni Genf organisiert die Einteilung der Schweizer Studenten an die verschiedenen Lehrkrankenhäuser der Universitäten Lausanne und Genf. Sie ist gleichzeitig auch der Ansprechpartner für ausländische Studenten, die Interesse an einem Praktikum in der französischen Schweiz haben. Dabei ist eine Anfrage etwa eineinhalb Jahre vor dem gewünschten Zeitraum ideal. Sie schickt ein Formular zu, auf dem man vier Ortswünsche für das Praktikum angeben kann. Außerdem werden benötigt: eine Kopie des Abiturzeugnisses, ein Empfehlungsschreiben der deutschen Universität, ein Lebenslauf, ein Nachweis über ausreichende Französisch-Kenntnisse, eine Liste der bisherigen Prüfungsnoten, eine Kopie des Ausweises und eine Bescheinigung über einen ausreichenden Impfschutz für Hepatitis B.
Ein Zimmer am Krankenhaus kostet für Studenten 200 Franken, plus 20 Franken für Bettwäsche wenn man möchte.