Das Tertial Chirurgie ist unterteilt in acht Wochen UCH und acht Wochen ACH.
PJ-Ansprechpartnerin in der UCH bleibt die acht Wochen Fr. Dr. Seidel, trotzdem sind jederzeit Fragen an alle anderen Kollegen möglich.
Jeder PJ-Student bekommt ein Log-Buch, an Hand dessen er kontrollieren kann, was ihm in der unfallchirurgischen Versorgung noch fehlt. Das konnte jederzeit kommuniziert werden und wurde dann, soweit möglich, ermöglicht.
Zu den Operationen wird man eingeteilt, darf aber auch da jederzeit sagen, wenn einen irgendetwas interessiert und man wird dann mit in den OP genommen.
Um 7:45Uhr und im 15:30Uhr finden Röntgenbesprechungen statt (letztere nicht Pflicht). Im Allgemeinen konnte ich mir meine Pausenzeiten selbst einteilen und mich zu den Unterrichten einfach abmelden.
Ich habe die ersten vier Wochen nur mit in der Ambulanz gearbeitet. Nach einer Eingewöhnungszeit von ein paar Tagen, habe ich dort die Patienten zunächst allein aufgenommen und untersucht, dann dem zuständigen Arzt vorgestellt, ggf. mit diesem noch einmal zusammen untersucht, unter Aufsicht die notwendigen Untersuchungen und dann die Therapie (insbes. Verbände) veranlasst. Die Briefe durfte ich selbst schreiben.
Mir wurde das Schockraummanagement vorgestellt, ich durfte im Schockraum mitarbeiten und mir wurde die FAST-Sonographie beigebracht.
Außerdem durfte ich kleine und auch größere Wunden selbst versorgen (inkl. Lokalanästhesie, Naht und Verband).
Jeden Morgen, so lange ich in der Ambulanz eingeteilt war, war ich mit auf Viste auf der operativen Intensivstation.
Die letzten vier Wochen war ich dann auf der Station G41 mit eingeteilt. Auch da von 7Uhr bis 7:45Uhr Visite mit Verbandswechseln, Wundkontrollen, Anhängen von Erythrozytenkonzentraten (unter Supervision) und Anlage von Verbänden. Auch da durfte ich die Briefe für die zu entlassenen Patienten selbst schreiben. Da ich schon viel Übung im Blutabnehmen und Braunülen legen habe, musste ich, da es dort Stationsassistenten gibt, die das erledigen, nicht jeden Morgen Blut abnehmen. Natürlich freuen sich die Ärzte, wenn man sich bereit erklärt, Notfall-Blutentnahmen oder dringende Braunülen sofort zu erledigen.
Jeden Tag finden verschiedene Sprechstunden statt: BG, Schulter, Knie, Endoprothesen, Sportverletzungen, Wirbelsäule, Privat. Dort arbeitet dann fast immer ein Oberarzt, die sich bei Fragen auch jederzeit die Zeit nehmen, diese zu beantworten (und sei es später, wenn Zeit ist).
Im OP durfte ich als 1. Assistentin im Verlauf dann allein die Patienten vorbereiten (lagern, Blutsperre, etc.), mit operieren, subcutan knoten, Haut nähen, annähen von Drainagen, verbinden.
Einmal die Woche war UCH Unterricht durch den Chef selbst oder einen der Oberärzte.
Fazit: Auch wenn man - wie ich - keine Unfallchirurgie machen möchte, stößt man mit etwas Engagement und Offenheit auf sehr positive Resonanz. Die Unfallchirurgen kommen einem sehr entgegen, frei nach dem Motto "alles kann, nichts muss". Ich empfand die Athmosphäre als sehr freundlich und angenehm. Auch mit anderen Fachbereichen (v.a. Anästhesie) und mit der Pflege (OP, Station, Ambulanz) waren jederzeit Rückfragen möglich, sodass ich schnell selbständig arbeiten konnte.
Das Drum Herum:
Das Wohnheimzimmer war bei Eintreffen weder als sauber noch als besenrein zu beschreiben. Küche, Toilette und Dusche sind auf dem Flur. Ein Waschbecken ist im Zimmer. Ausgestattet mit Tisch, Schlafcouch, Regalen und Kommode, sowie Wandschrank. Für den einen oder anderen sicher sehr gewöhnungsbedürftig. Kein W-Lan! Kein Fernsehen!
Es gibt einen PJ-Raum mit Internetzugang und Fachliteratur, Couch, Kaffeemaschine (Kaffee und Co organisieren wir selbst) und Spinden.
Arbeitskleidung wird gestellt. Essen zu Mitarbeiterpreisen möglich. Das Essen ist in Ordnung (normales Kantinenessen).
Bei Problemen kann man sich immer an Frau Stiefel oder deren Vertretung wenden.
Vom Gehalt wird der Preis für das Wohnheim ggf. schon bei der Verdienstabrechnung abgezogen, das Essen ist separat zu bezahlen.
Bewerbung
Die Bewerbung und Verteilung erfolgte ganz normal über meine Heimatuni (Heidelberg).