Zuerst einmal die guten Seiten:
- Aufwandsentschädigung (das hat vieles erträglicher gemacht!)
- einige Assistenten waren wirklich sehr bemüht und haben auch mal kurze Unterrichte eingeschoben die deutlich hilfreicher waren als die regelmäßigen Fortbildungen, ein besonderer Dank an A.G. der auch mal Verbandslehre am Patienten gemacht hat und uns nicht einfach losgeschickt hat!
- sofern wir PJler uns gut eingeteilt haben und die Station "gelaufen" ist gab es auch keine Probleme mit pünktlich oder früher gehen, von dem her gab es schönen Freizeitausgleich
Jetzt aber zu den weniger guten:
- Unsere Arbeit beschränkte sich auf "Depperljobs" wie Blut abnehmen, Nadel legen und Verbände wechseln, häufig auch einfach jeden Tag frische Pflaster drauf was für eine optimale Wundversorgung bekanntlich weniger gut ist, Verbände hat auch jeder Arzt anders gemacht, daher war die gute Arbeit vom Vortag am nächsten Tag plötzlich nicht mehr der Hit
- im OP war man tatsächlich der bemitleidenswerte Hakenhalter, es wurde so gut wie nie erklärt wenn dann wurde man immer aufgefordert Fragen zu stellen was meist mit Schweigen geendet hat weil man gerne etwas erzählt bekommen hätte, Nähen war meist eine Seltenheit und die Freundlichkeit des Personals im OP war nicht selten zum Davonlaufen
- der größte Kritikpunkt war allerdings dass wir viel zu viele waren. Zu Spitzenzeiten oftmals bis zu 12 Leute für eine einzige Station trotzdem war es nicht möglich auch mal in die Unfallchirurgie zu "schnuppern" was sehr schade war und zu viel Frust geführt hat wenn man seine Haupttätigkeit schon um 10.00 Uhr morgens beendet hatte
- die Notaufnahme war leider keine klassische chirurgische Notaufnahme da hier die elektiven Aufnahmen einbestellt wurden und die Aufklärungsgespräche stattgefunden haben, die Möglichkeit mal eine Platzwunde zu nähen war den Unfallchirurgen vorbehalten und somit für uns auch nach Nachfrage nicht möglich (weil es nicht gewünscht war)
- zwischendrin gab es ab und zu Stress wenn sich bei uns der Frust zu sehr aufgestaut hatte und unsere Motivation dementsprechend im Keller war, leider haben wir in dieser Hinsicht von unserem PJ Beauftragten auch keine Unterstützung erfahren
- die Kantine ist mit Abstand eine der schlechtesten in denen ich jemals gegessen habe