Alles in Allem würde ich mein Innere-Tertial als gutes Mittelmaß einstufen. Es war weder herausragend gut, noch abgrundtief schlecht.
Zu Beginn wird man mit den anderen PJlern in einen Rotationsplan eingeteilt, dabei können auch Wünsche geäußert werden.
Zur Wahl stehen: RST (2 Wochen), Funktionsabteilung (1 Woche), Station 2 (Gastroenterologie, Diabetes) Station 3 (fast nur pAVK, zusammen mit den Gefäßchirurgen) und Station 5 (Kardio). Ich persönlich wurde auf der Station 2 gar nicht eingeteilt, was aber sicher auf Anfrage möglich gewesen wäre.
Auf der RST kann man je nach Assistenzarzt selbstständig arbeiten. Es ist theoretisch auch immer ein Oberarzt da, den man bei Fragen gerne konsultieren kann.
Die Woche in der Funktionsabteilung fand ich am Schlechtesten. Man hat die Möglichkeit bei Herzkatheter, Endoskopien, Sono und Herzecho reinzuschauen. Aber man wird ziemlich alleingelassen und muss sich das alles selbst organisieren, was mir persönlich ein bisschen schwer gefallen ist, da man kaum Überblick darüber hat, was gerade alles läuft und was nicht und man eigentlich mehr am durch die Gegend rennen ist um was Vernünftiges zum Zuschauen zu finden.
Auf den Stationen war es eigentlich ganz gut. Man kann auch hier je nach Assistenzarzt selber Patienten betreuen und selber Visite machen. Einmal die Woche ist Chefvisite (sehr entspannt) und einmal Oberarztvisite.
Zur festen PJ-Aufgabe gehört das Patienten Aufnehmen. Der Arbeitsaufwand schwankt sehr, manchmal waren es nur 2-3 und manchmal lag die Zahl locker im 2-stelligen Bereich. Auf manchen Station wird man gebeten, auch die Aufklärungen z.B. für den Herzkatheter zu machen. Das ist uns PJlern aber rein rechtlich nicht gestattet und war nach kurzer Thematisierung auch erledigt. Ansonsten kann man auch Briefe schreiben/ diktieren, wenn man möchte, das habe ich aber nie als Zwang gesehen.
Der Tag beginnt in allen Abteilungen gemeinsam mit der Frühbesprechung und Dienstübergabe um 8:15. Auch wenn die Assistenten schon früher da sind, muss man eigentlich erst zur Übergabe da sein. Ich bin meistens kurz vorher noch auf die Station hab mir eine Liste ausgedruckt und bin dann mit den Assistenten zusammen losgegangen.
Für Mittagessen ist eigentlich immer Zeit. Großes Manko: Es gibt keinen PJler Zuschuss!
Feierabend war meistens zwischen 15 und 16 Uhr nach getaner Arbeit. Ich war selten länger und hatte auch öfter früher Schluss, wenn nichts zu tun war.
Blutabnehmen ist hier auch keine Pflicht, da es eine Phlebotomistin gibt. Uns wurde nahe gelegt, sie zu fragen, ob wir helfen können, allerdings hatte ich eher den Eindruck, dass dies von ihr nicht gewünscht ist.
Ansonsten fallen für die PJler nur die Blutentnahmen an, die morgens nicht gestellt sind und die Braunülen.
Das Klima in der Klinik fand ich eigentlich immer ganz gut mit normalen Höhen und Tiefen. Wie überall steht und fällt hier alles mit dem Engagement und der Teamfähigkeit der Assistenten. Die Oberärzte sind bis auf einen auch alle sehr nett und motiviert einem was beizubringen. Der besagte eine ist das im Grunde auch, allerdings dabei zumeist äußerst theoretisch und kleinlich in seinen Antworten und Erklärungen. Aber auch damit kann man leben.
Unterricht fand theoretisch 3x die Woche statt. Dienstag Röntgen, Mittwoch EKG bzw. Kardio, Donnerstag Gastro.
Grob geschätzt sind ca 40% ausgefallen.
Die Kardio-Fortbildung beim Chef lohnt sich ganz sehr! Da unbedingt hingehen!!!