Ich verbrachte 4 Monate meines Innere-Tertials auf der Station für Hämatologie/Onkologie.
Man wird von allen freundlich empfangen und als Teil des Teams begrüßt.
Morgens findet eine Röntgen-Besprechnung der gesamten Inneren Medizin statt, wo CTs und MRTs präsentiert werden; Teilnahme fakultativ.
Der Stationsalltag beginnt nach der morgentlichen Übergabe mit den Blutabnahmen, die fair zwischen allen Assistenzärzten/PJlern und ggf. Blockpraktikanten/Famulanten aufgeteilt werden. Diese sind dann schnell erledigt.
Dann beginnt das große Patienten aufnehmen. Durch einen großen Durchlauf gibt es manchmal 8 oder mehr Aufnahmen täglich. Diese bespricht man dann mit den zugehörigen Assistenzärzten. Dabei wird man leider nicht standardmäßig angelernt seine Befunde in das EDV-System, was sich vom übrigen System im Klinikum unterscheidet, einzugeben.
Über den Tag verteilt finden dann sehr viele Knochenmarkspunktionen und ZVK-Anlagen statt. Sollte zu diesem Zeitpunkt eine neue Assistenzärztin angelernt werden, hat man dann als PJler leider den kürzeren gezogen und kann dann natürlich assistieren.
Es findet auch einmal täglich eine Oberarztvisite statt. Dort kann man durch das Mithören natürlich etwas lernen. Leider wird man aber als Student nicht aktiv eingebunden und ich wurde in 4 Wochen genau zweimal etwas gefragt. Auch die Assistenzärzte haben im Vergleich zu anderen Abteilungen wenig abgefragt oder von sich aus etwas erklärt. Wenn man einen Patienten selbst mitbetreuen will, wird einem dieses zuerst zugesagt und man kann diese bei der Oberarztvisite vorstellen. Leider wird man im späteren Verlauf nicht mehr von den Ärzten über neue Verordnungen oder Veränderungen im Therapieplan informiert oder auf Visite mitgenommen, sodass man relativ schnell den Anschluss zum Patienten verliert.
Eine abteilungsinterne Fortbildung findet einmal die Woche statt, wo man als Student gern gesehen ist und auch gerne bei der Verpflegung bedienen kann.
Der allgemeine PJ-Unterricht für Internisten findet zweimal in der Woche statt.
Zudem findet einwöchig ein bedside teaching für PJler in der Onkologie durch einen Oberarzt statt.
Insgesamt hat mich dieser Abschnitt meines PJs leider enttäuscht. Wenn man einfach mal in eine Abteilung für Onkologie reinschauen möchte, ist dies dort gut möglich. Da ich vom PJ aber ein heranführen an die Arbeitstätigkeit als Assistenzarzt erwarte, konnte ich von meinem Aufenthalt in der Onkologie nicht großartig profitieren.