Nach meinen bisher 4 PJ-Partialen muss ich sagen, dass die Psychiatrie in Berlin die menschlich angenehmste war. Liegt wohl auch am Fach, dass alle ein bisschen lockerer drauf sind.
Zeitdruck scheint es nur bei einer jungen fachlich höchstkompetenten Kollegin zu geben. Unter die Räder kommt jedenfalls keiner.
Um 8 war stets Morgenbesprechung, Oberarzt sehr freundlich und locker. Hier geht es aber mehr darum (wahrscheinlich auch dem Fach geschuldet), zu berichten, was Spannendes in der Nacht passiert ist. Wirklichen Einblick in die Art und Weise nach der Neuroleptika hoch oder runter dosiert werden bzw. gewechselt werden bekommt man nicht.
Von einer Kollegin habe ich allerdings extrem viel gelernt. Einsame Spitze die Frau. Man muss nur mit ihrer Denkgeschwindigkeit mitkommen lernen :)
Dienstschluss war leider so gut wie nie vor 16.30 - auch wenn man als PJler quasi nichts zu tun hat.
Eine Nachtschicht würde ich auf alle Fälle empfehlen. Gerade in der Psychiatrie lohnt sich das.
Essen in der Kantine war durchaus gut.
Alles in allem war es ne entspannte Zeit (ab und an konnte man sich auch ins Arztzimmer zurückziehen und Psychiatrie theoretisch aus dem Buch lernen), hartes Wissen konnte ich mir nicht aneignen, dafür aber mal sehen, wie eine Schizophrenie wirklich aussieht, was eine Katatonie ist und wie Psychoedukation beispielsweise funktioniert.
Bewerbung
Bewerbung beim Chef per Mail ein knappes halbes Jahr vorher.
Leider hatte er vergessen es ans Personalbüro weiterzuleiten, sodass ich ohne Anmeldung am 1. Arbeitstag da stand. Dies auf jedenfall nochmal checken vor Antritt des Praktikums!