Die Stationen sind gemischt, daher betreut man alle möglichen internistischen Fälle.
- Es gibt 4x/Woche mittags Tumor-, Rheumaboard, allgemeine Fortbildungen, EKG-Fortbildungen usw.
- in der früh Röntgenbesprechung, Präsentationen über Publikationen, klinische Fälle oder andere Dinge .
- Visite von 9 Uhr bis Mittag, 1x/Woche Chefarztvisite. Der Chef fragt Assistenzärzte und Unterassistenten über theoretische Grundlagen der Krankheiten ab.
- 14-16 Uhr Stationsarbeit
- 16:30Uhr Nachmittagsbesprechung
- 17 Uhr Feierabend (wenn man bis dahin fertig geworden ist)
- fast wöchentliche Rotationen über Stationen und Notaufnahme, sodass das Assistenzarzt-Unterassistent-Pflege Team ziemlich oft durchwechselte.
weitere Aufgaben:
- aBGAs
- auf allen Stationen MiniMental Status Tests, geriatrisches Assessment erheben, Arm Bein Index bestimmung, Polyneuropathie-Testung
- Restharnbestimmung
- eigene Patientenbetreuung, in der Notaufnahme: Patientenuntersuchung, Aufnahme, Diagnostik, Therapie
- ggf. Punktionen (Pleura, Aszites)
Vorteile:
- keine Blutentnahmen, keine Braunülen.
- Die Stimmung ist nicht schlecht. Man kommt eigentlich mit fast allen zurecht. Natürlich gibts mal zwei, drei Ärzte, um die man lieber einen Bogen macht ("Lass das doch den Uhu machen")
- Insgesamt ist das Teaching ok. Wer Vorbildung mitbringt, darf viel mehr machen und profitiert von den regelmäßigen Abfragen. Wenn man etwas nicht weiß, wird es in der Regel erklärt. Oder der OA nimmt sich nach der Visite kurz Zeit und man bekommt noch mal Input.
Nachteile:
- Bezahlung: 830 CHF - 400-430 CHF Miete = ca. 400 CHF (was bei sehr hohen Schweizerpreisen eher knapp ist, doch die deutsche Grenze ist nur 17km entfernt und der Lidl mit deutschen Preisen mit Auto gut erreichbar)
- es wird kein Mittagessen gestellt (Kosten: ca. 12-18CHF pro Essen!)
- es gibt keinen PJ-Unterricht, sondern Assistenzarztfortbildungen (Wenn der EKG-Kurs mal nicht ausgefallen ist, wurden dort eher anspruchsvollere Problemstellungen bearbeitet, z.B. Schrittmacher-EKGs, komplexe Repolarisationsstörungen - nichts basales mal, wie z.B. Blockbilder, ST-Hebung etc., was fürs Examen wichtig wäre)
Fazit: Wer viel weiß, vielleicht schon Erfahrung mitbringt, der profitiert hier sehr und darf viel machen (Patientenbetreuung, Punktionen, Prüfungssimulation durch die ständigen Abfragen). Für die anderen stehen auch mal eher die alltäglichen Aufgaben an (ArmBeinIndex bestimmen, Polyneuropathie Untersuchung (ich konnte irgendwann keine Füße mehr sehen oder riechen...), aBGAs, MiniMentals, Geriatric Assessment etc.). Natürlich auch abhängig vom Assistenzarzt.
Zu Deutschland eine Alternative, jedoch nicht ohne Aufwand und Nachteile. Es ist in der Schweiz nicht alles besser...