PJ-Tertial Pädiatrie in Universitaetsklinikum Hamburg-Eppendorf (8/2013 bis 12/2013)

Station(en)
Station 5, Station 2, Kinderherzstation, ZNA
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme
Heimatuni
Hamburg
Kommentar
Ich bin von diesem Tertial maßlos enttäuscht und würde es niemandem weiterempfehlen, egal, ob man später Pädiater werden möchte oder nicht. Kurz und gut, die Assistenten sind überfordert, die Oberärzte Rockstars, der Unterricht wurde nur hin- und hergeschoben und man musste ihm ständig nachlaufen. Ich habe kaum etwas gelernt und werde mir alles mühsam fürs Examen anlesen müssen. Überlegt euch gut, ob ihr euch das antun wollt...

PJ-UNTERRICHT:
+ WENN er stattgefunden hat, war er in der Regel ganz passabel mit einigen exzellenten Ausnahmen.
+ NEU ist, dass die KINDERRADIOLOGEN jeden Tag 30 min Unterricht anbieten, der durch die Bank sehr gut und lehrreich ist.
- Man musste die Dozenten am Vortag anrufen und an ihren Unterricht erinnern, OBWOHL wir am Anfang einen Unterrichtsplan mit Zeit, Ort und Dozent ausgeteilt bekommen hatten. Zumeist kam als Antwort „das ist diesmal leider AUSNAHMSWEISE schwierig, aber wir holen das nach“ und man durfte dem Dozenten weitere 2 Wochen hinterherlaufen, bis der Unterricht schließlich nachgeholt wurde. Zum Teil fiel er auch endgültig ersatzlos aus.
- Die Themen sind auf mehr als 16 Wochen verteilt, sodass man eigentlich NIE alle Themen hören wird. Das ist in den vielen Jahren offenbar noch niemandem aufgefallen.

BETREUUNG AUF STATION:
+ Die Pflege war bis auf wenige Ausnahmen relativ nett.
- Visitendauer im Durchschnitt 4-5h, durchgehend stehend. Zum Teil durfte man währenddessen nicht mal was trinken, erklärt bekam man so gut wie nichts.
- Die Stationen wurden regelhaft von 2 Berufsanfängern betreut, sodass man bei Fragen keinen kompetenten Ansprechpartner hatte. Oft kam als Antwort „dort liegt das Buch, lies doch einfach nach“.
- Die Oberärzte rauschen auf Station, wann es ihnen passt, werden ein paar schlaue Kommentare los und schwirren wieder ab. Studentenbetreuung ist ihnen leider ein Fremdwort.
- Haupttätigkeiten bestanden im Durchführen der von allen gehassten neurologischen Untersuchungen, dem Aufzeichnen von Perzentilenkurven und dem Schreiben von Briefen, selbstverständlich am liebsten, wenn die Patienten bereits seit 2 Monaten auf der betreffenden Station lagen, sodass man sich den Verlauf durch das Durchlesen aller klinischen Notizen „erarbeiten“ durfte. Hilfe durfte man dabei selbstverständlich NICHT erwarten. Eine Rückmeldung zum fertigen Brief gab es aus Zeitgründen natürlich auch nicht. Lerneffekt gleich Null.

PJ-BETREUUNG IM ALLGEMEINEN:
+ Es wurde versucht, Rotationswünschen nachzukommen.
- Kritikpunkte wurden nicht angenommen, sondern es wurde primär versucht, sie wegdiskutieren. An Gründen, warum alles so schwierig ist, hat es nicht gefehlt...

Die Rotationstationen im Einzelnen:
KINDER 5: Nephro/Hepato, Pädiatrie für Kinder > 2 Jahre. Die Assistenten waren sehr mit sich selbst beschäftigt, die Oberärzte haben keine Lust auf Lehre gehabt. Keine Betreuung eigener Patienten. PJ-Hauptaufgaben: Perzentilenkurven anlegen, neurologische Untersuchungen durchführen. Alles selbstverständlich im Alleingang und ohne jeden Lernerfolg.
KINDER 2: Pädiatrie für Kinder < 2 Jahre. Die Assistenten waren überfordert, der Oberarzt schwebt in höheren Sphären. PJ-Hauptaufgabe: Briefe schreiben, auf die sonst keiner Lust hat (am liebsten von Kindern, die seit Monaten auf der Station liegen).
KINDERHERZSTATION: Der Stationsoberarzt ist hauptberuflich Rockstar. PJ-Hauptaufgaben: einen Patienten in der Chefvisite vorstellen, die unliebsamen Blockstudenten bespaßen.
ZNA: Je nach Dienstarzt konnte es von "richtig gut" bis "richtig schlecht" alles sein - die tägliche Wundertüte. Bei erfahreneren Kollegen durfte man selbstständig Patienten untersuchen und wurde in den Entscheidungsprozess integriert. Insgesamt hatten aber auch nur wenige Lust, einem was beizubringen. Zumeist habe ich die Zeit dann mit Lesen verbracht - das erwartet man ja auch im sogenannten "praktischen Jahr".
Bewerbung
Die Vorlaufzeit war etwa ein halbes Jahr; ich musste dem Betreffenden schon damals etwa 3 Monate hinterherlaufen, das hätte mir schon zu denken geben sollen...
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Braunülen legen
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Botengänge (Nichtärztl.)
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
0,00
Gebühren in EUR
0,00

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
6
Klinik insgesamt
5
Unterricht
6
Betreuung
6
Freizeit
4
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
6

Durchschnitt 4.93