Beginn täglich 7:30 mit Röntgenbesprechung und allg. Besprechung.
Danach gibt es für PJs:
- Mitoperieren als 1. oder 2. Assistenz. Meistens laufen zwei Säle parallel, man wird fest eingeplant. Es ist mehr als nur stupides Hakenhalten und es herrscht normalerweise eine gute Stimmung. Zu operieren gibt es alles Traumatologische, Endoprothesen von Schulter, Hüfte und Knie, sowie Handchirurgisches und septische Debridements. Operateursabhängig kann man unterschiedlich viel machen und bekommt spätestens auf Nachfrage alles erklärt, was man wissen möchte.
- Station: Hier lernt man Visiten, Briefeschreiben, Verbändewechseln, hin und wieder Blutabnahmen (wenn die Phlebotomistin nicht da ist) und Flexülen legen. Bisweilen kann es etwas unorganisiert wirken, das ist aber auch dem großen Patientendurchlauf und der hohen Patientenzahl geschuldet. PatientInnen sind i.d.R. was man auch in Kreuzberg auf der Straße trifft - vergleichsweise eher junges "Publikum".
- Rettungsstelle: Hier wird man nicht eingeteilt, kann aber nach dem Tag noch einiges erleben und mithelfen. Die Patientenzahl ist auch hier nicht zu verachten - nähen, anamnestizieren, Röntgenbilder mit anschauen und die Dokumentation des Ganzen ist auf jeden Fall drin.
Und nun noch etwas vom Gesamteindruck: Man wird hier gefordert. Es gab kaum einen Tag, an dem ich pünktlich gegangen bin [ich habe das aber auch nicht eingefordert]. Meist zogen sich die Operationen etwas länger oder es war z.B. PJ-Unterricht (von 15:30 bis 17:00). Dessen Qualität ist sehr vom Dozierenden abhängig. Ich selbst habe mich dort sehr wohl gefühlt und konnte viel lernen und verfestigen. Auch die Kommunikation mit den Patienten ist manchmal eine Herausforderung, schult aber (auf Deutsch, Englisch, Türkisch, Arabisch, Gebärden und anderen). Mit der richtigen Einstellung bekommt man durchaus einiges zugetraut, auch wenn ein bisschen mehr Teaching an manchen Stellen nicht falsch gewesen wäre. Hier ist aber der Zeitmangel aller beteiligten ausschlaggebend. Mittagessen ist wohl möglich - am besten man bringt sich ein Brötchen mit. Kaffee gibt es auf Station kostenlos.
Für jemanden, der/die in die Unfallchirurgie will kann ich es nur empfehlen.