Rückblickend betrachtet war es ein sehr gelungenes halbes Tertial für mich, die noch keine Erfahrungen vorher mit Psychiatrie hatte! Ich war zunächst 4 Wochen auf der Depressionsstation (B), dann 4 Wochen auf der Akut-Psychosen-Station (H1). Der Tag beginnt um 8Uhr mit einer Frühbesprechung, in der Mittagsbesprechung werden Neuaufnahmen vorgestellt und Wichtiges an den DA übergeben.
Als Einstieg kann ich die B sehr empfehlen. Das Team ist super herzlich und die Betreuung ebenfalls sehr gut. Man nimmt häufig Patienten auf, führt die körperlich-neurologische Untersuchung durch, nimmt an den Team/Gruppengesprächen teil und macht die Blutabnahmen. Wenn man möchte, bekommt man eigene Patienten (auch in der Psychotherapie), was sehr empfehlenswert ist und für mich eine interessante Erfahrung war! Bei Fragen ist stets ein Ansprechpartner dort.
Die H1, die geschlossene Station, lohnt sich auf jeden Fall! Auch hier ist das Team toll, die Zusammenarbeit mit der Pflege sehr gut und man sieht spannende Krankheitsbilder. Man kann jederzeit aber auch auf anderen Stationen (Sucht, Maßregelvollzug) bei den Visiten mitmachen oder sich Therapien (Musiktherapie, Ergotherapie) anschauen und ist überall gern willkommen. Positiv anzumerken ist auf jeden Fall, dass der Umgang untereinander und die Zusammenarbeit überall sehr gut sind. Fortbildungen für PJler gab es nicht (ich war zu diesem Zeitpunkt die einzige PJlerin in der Klinik), man kann aber regelmäßig an den Fortbildungen für Ärzte teilnehmen.
Insgesamt ist Psychiatrie in Teupitz wirklich zum empfehlen, wenn man den Weg aus Berlin auf sich nimmt. Das stellt überhaupt kein Problem dar, da fast alle Ärzte pendeln und es immer eine Mitfahrmöglichkeit gibt. Die Klinik bietet auch Zimmer an, welche ausreichend ausgestattet sind. Gerade im Sommer würde ich das jedem, der dem Berliner Stadtleben ein wenig entfliehen möchte, empfehlen-mit der landschaftlich schönen Umgebung und dem Teupitzsee definitiv erholsam!