Dieses Krankenhaus und insbesondere die Psychiatrie ist uneingeschränkt empfehlenswert, obgleich es lehretechnisch (PJ-Unterricht) nicht ideal war. Die Mitarbeiter sind wirklich sehr sehr nett; so etwas habe ich selten erlebt. Hierarchien sind in der Psychiatrie meist nicht so stark vorhanden, da viele verschiedene Berufsgruppen miteinander arbeiten und im stationären Alltag auch gleichgestellt sein sollten.
Jede Woche finden sogar Teamsitzungen statt, bei denen aktuelle Probleme auf Station besprochen werden. Studenten werden hierbei immer gut integriert und haben bei engagierter Mitarbeit auch Mitspracherecht in jeder Hinsicht.
Man wird stets ernst genommen und kann durch seine Arbeit richtig am Stationsleben teilhaben: Eigene Patienten betreuen, in den Visiten und Besprechungen berichten, Patientengespräche führen, Dokumentationen und Briefe schreiben, usw.
Natürlich gehören Blutabnehmen und gelegentlich körperlich untersuchen auch dazu, dies ist jedoch im Gegensatz zu somatischen Stationen eher seltener zu tun.
Wer gerne Anamnesen durchführt, sich für Biographien der Patienten interessiert, auch gegenüber dem ein oder anderen Patienten toleranter sein kann und ein "Team-Mensch" ist, hat in der Psychiatrie einen guten PJ-Platz. Leider gab es keinen eigenen Unterricht, nur eine Fortbildung für alle Ärzte am Mittwoch. Allerdings kann man immer Fragen stellen, insbesondere, wenn die Zweitsicht der neuen Patienten durch den Oberarzt nachmittags stattfindet. Mittagessen findet immer gemeinsam statt und wird für PJ-ler auch weitgehend bezahlt.
Alles in einem ein sehr schönes Terzial und sehr empfehlenswert!