Habe mein erstes PJ-Tertial in der Allgemein- und Viszeralchirurgie verbracht und war positiv überrascht von den Möglichkeiten, die sich mir ergeben haben.
1.) Super nettes und engagiertes Team (sowohl Ärzte, als auch Pflege). Die teaminterne Chemie scheint zu stimmen (alle scheinen Spaß an ihrer Arbeit zu haben) und das merkt man auch als dazustoßender.
2.) Eigenständiges Arbeiten wir gefördert und gefordert. Habe häufig Tätigkeiten assistiert bekommen und sie anschließend auch selbstständig durchführen zu können. (Natürlich gilt auch hier, wer sich aktiv einbringt hat mehr von seinem PJ. Sprich wer auch mal länger bleibt und sich aktiv um Dinge bemüht lernt mehr als andere)
3.) Das Tätigkeitsfällt umfasst "PJ-ler Tätigkeiten" wie Blutabnahme, Patientenaufnahme, Untersuchung, Assistenz im OP, Briefe schreiben und Patientenvorstellung aber auch Tätigkeiten wie Wundversorgung, Drainagenanlage, ambulante Kleinoperationen, Notfallaufnahme etc. Natürlich machen die nicht alltäglichen (letztgenannten Dinge) mehr Spaß, aber sind wir mal ehrlich wer von uns wird später als Arzt ohne die erstgenannten Tätigkeiten auskommen und wer meint von sich, er beherrsche diese bereits im PJ vollständig? Also warum nicht bei jeder noch so routinemäßigen Tätigkeit die Herausforderung suchen?
4.) Studientage gab es pro Woche einen. Davon entfiel ein halber Tag auf den Mittwoch Nachmittag. Hier erfolgte (nicht immer leider) der Studentenunterricht für alle PJ-ler des Hauses. Der zweite halbe Tag pro Woche konnte frei genommen werden (meistens dann alle 2 Wochen ein ganzer Tag.
Desweiteren musste der tägliche Dienst mit einem PJ-ler besetzt werden. Den Folgetag gab es dann frei und meistens endete der Dienst auch spätestens um 22 Uhr. Nur bei großen Notfalloperationen ging es auch mal bis in die Nacht. Somit hatte man eigentlich immer auch genug Freizeit. Generell sollte man schon bereit sein zu arbeiten, aber das ist denke ich auch eine gute Vorbereitung für den Beruf (denn mal ehrlich so locker wie im Studium wirds wohl nicht mehr werden)
Zusammenfassend kann ich sagen, dass mir mein Chirurgietertial extrem gut gefallen hat. Klar ist das auch immer abhängig von den Ärzten mit denen man arbeitet, aber mit Sicherheit genauso viel von einem selbst. Klar hat man viel zu tun und man muss auch mal länger bleiben, wenn man was sehen und lernen will, aber das wird wohl im Job bald nicht unbedingt anders sein. Mir ist klar, dass nicht alle chirurgisch Tätig seien wollen, aber ein gewisses chirurgisches Grundwissen (Wundbeurteilung, Nähen etc.) sollte wohl jeder haben. Ich kann die Chirurgie nur jedem empfehlen der neuem aufgeschlossen und lernwillig ist und mit Arbeit kein Problem hat.