Ich habe erst relativ spät zur Pädiatrie gefunden (im Rahmen des Blockpraktikums an der Uni). Mir hat die Woche dort so viel Spaß gemacht, dass ich mich kurzfristig für ein PJ-Tertial in der Pädiatrie entschied.
Die Teams der jeweiligen Stationen waren wirklich sehr nett. Es bestand ein sehr reger und enger Austausch zwischen dem Pflege- und Arztpersonal, das habe ich bisher aber auch kaum anders erlebt.
Wie sah nun der Tag aus? Das unterschied sich von Station zu Station. Zunächst hat der Dienstarzt am Morgen die Station an den Stationsarzt übergeben (i.d.R ist der Stationsarzt ein Assistenzarzt, jedoch sind im Hintergrund immer sehr engagierte Oberärzte, die sich in komplexe Fälle einschalten oder helfen, sobald man nicht weiter kommt oder eine Frage hat).
Anschließend hat man sich auf den Infektionsstationen (KJ2 und KJ3) die Kinder angeschaut (Erheben des vollständigen Status des Kindes, dabei wurde oft die Station zwischen PJler und Arzt geteilt, was ein sehr selbstständiges Arbeiten erforderte und ermöglichte). Dann ging es zur Visite und wenn bis zur Mittagskonferenz Zeit war, dann konnte man Briefe für die Entlassungen der nächsten Tage vorbereiten/diktieren. Natürlich waren auch Blutentnahmen sowie Flexülenanlagen an der Tagesordnung, auch hier war ein sehr selbstständiges Arbeiten durchaus erwünscht.
Auf der KJ1 (gemischte diagnostische und chirurgische Station) fand ebenfalls eine Visite statt, nur hat man hier die Kinder eher weniger verstatet, da die Station infektfrei sein sollte. Dafür waren viele Untersuchungen anzumelden und häufiger Blut zu entnehmen bzw. Flexülen zu legen, da über diese Stationen die prä- bzw. poststationären MRTs liefen. Des Weiteren hat man viele Untersuchungen mit dem Stationsarzt ausgewertet, besonders EKGs, Langzeit-RRs, Laborwerte usw.
Danach fand die angesprochene Mittagskonferenz statt, wo die PJler die Neuaufnahmen der einzelnen Stationen vorstellten (das trainiert besonders die kompakte Vorstellung, die am Anfang doch eher schwerer fällt). An die Mittagskonferenz schließt sich in aller Regel die Röntgenkonferenz an, die häufig Rö-Thoraces präsentiert und des Öfteren auch mal eine MRT.
Nach den Konferenzen war Mittagessen in der Kantine angesagt, hier war dann auch mal die Möglichkeit gegeben in lockerer Runde über Fälle oder auch Privates zu sprechen.
Am Nachmittag fanden dann meist die Entlassungen statt. Der Nachmittag ist auch die eigentliche Zeit, um Briefe zu diktieren oder zu schreiben.
Am Wochenende besteht die Möglichkeit der Teilnahme am Dienstsystem, dies kann ich nur jedem empfehlen. Man visitiert alle Stationen und betreut anschließend die Ambulanz. Man hat die Möglichkeit viel selbst zu machen, man sieht auch mal die "alltäglichen" Krankheitsbilder, die keiner stationären Aufnahme bedürfen.
Was macht man sonst noch?
Ich durfte ab und an eine Ergometrie oder einen Schellong-Test betreuen. Auch bei den Echokardiografien war ich dabei und habe eine Menge lernen können. Wenn man auf der ITKN (Neo) ist, dann hilft man auch bei den Us mit, die auf der Wochenstation stattfinden, inklusive der Hüft-Sonografien.
Also, keine Panik vor dem PJ, man lernt wirklich eine Menge, sieht jeden Tag neue, spannende Fälle und auch beim obligatorischen Schreiben der Briefe lernt man viel, sei es die spezielle Art, Fakten zu kondensieren oder auch einfach nur den Hintergrund, weshalb man im Verlauf die ein oder andere Untersuchung macht, das wird einem oft erst beim Schreiben klar.