PJ in der Poliklinik kann variieren von ganz nett bis total bescheiden. Insgesamt eher NICHT empfehlenswert.
Je nach Station geben sich die Assistenzärzte Mühe wenigstens ein wenig Lehre in den Alltag einzubauen.
Generell ist die Klinik PJ-ler verwöhnt und sieht es damit als völlig normal an, dass man alle Blutentnahmen sowie alle Aufnahmen macht, auch wenn was anderes interessantes gerade besprochen wird.
Am meisten habe ich auf der Pulmo machen dürfen und gelernt. Eine Pleurapunktion oder Asiztespunktion darf man, wenn man sich gut anstellt, unter Observation dann schonmal durchführen.
Eine Frechheit ist die Kardiologie: In 3 Wochen, die ich dort war, habe ich KEIN EINZIGES EKG mit den Ärzten durchgesprochen. Meine Aufgabe war es eher, circa 15 Arztbriefe pro Woche zu schreiben, von denen der Name dann aber schlussendlich wieder vom Oberarzt runtergelöscht wird, mit der Begründung es käme beim Patienten nicht so gut an, wenn da ein PJler mit auf dem Papier stünde. Meistens kannten die Patienten mich aber besser als die Stationsärzte, denn neben der morgendlichen Blutentnahme waren auch alle Aufnahmen der Job des PJlers. Was die Ärzte den ganzen Tag über getrieben haben, war mir ein Rätsel. Bei Visite war ich auf jeden Fall nie dabei, stattdessen sollte ich doch bitte schonmal mit den Aufnahmen beginnen (O-Ton des Oberarztes).
Die Mühe, sich deinen Namen zu merken, machen sich maximal die Stationsärzte, bei den Oberärzten darf man in der Innenstadt froh, sein, wenn sie einen überhaupt bemerken. Natürlich bestätigen Ausnahmen mal wieder die Regel.
Zum Thema Unterricht: Außer der Kurs, der von PJlern für PJler gehalten wurden, sprich Fallvorstellungen, kamen in meiner PJ-Zeit so gut wie keine Kurse zustande, was ich eine Frechheit finde, schließlich wirbt die Klinik genau damit.
Empfehlenswert ist der Kurs von Prof.Endres. Da lernt man wirklich was. Ist allerdings immer Donnerstag abends...
Essen zahlen zu müssen nachdem man für die Klinik für lau arbeitet, ist ein schlechter Witz. Andere Kliniken schaffen es schließlich auch, zumindest ein kleines Budget täglich ihren PJler bereitzustellen.
Selbst wenn man in Eigenregie lernt und versucht, so viel wie möglich mitzunehmen, ist dieser Ort nicht die beste Wahl um sein Innere-Wissen zu vertiefen. Sucht euch was anderes. Ehrlich.