Dienstbeginn regulär um 7:30 zur Frühbesprechung. Diese ist für den PJler aber "nicht Interessant" und daher nimmt er währenddessen Blut ab. Um die Blutentnahmen zu schaffen kommt der PJler daher auch schon um etwa 6:50, weil ab ca 7:45 das Telefon klingelt und es in den OP geht.
Die meisten Eingriffe gehen 3-6 Stunden, teilweise auch deutlich länger. Dabei hält man eigentlich nur irgendwelche Haken und dies konstant mit der "Spitze betont". Die Operateure sehen solche isometrischen Kontraktionen wohl im physikalischen Sinne und denken es wäre keine Arbeit. Jedenfalls ist enorm anstrengend und kann wirklich schmerzhaft werden 4 Stunden lang einen Haken in der selben Position zu halten und sich dabei zu verdrehen, weil der Assistent "mehr Platz" braucht. Generell wird man von den meisten Oberärzten ignoriert, manchmal bekommt man fachliche Fragen gestellt, erklärt wird eher weniger. Es ist auch nichts ungewöhnliches wirklich SEHR RESPEKTLOS angeschnauzt zu werden, wenn man mal etwas nicht richtig hält und der Operateur angespannt ist. Nach jedem Eingriff begleitet man den Patient mit Anästhesist in den Aufwachraum und trägt danach dessen Sauerstoffflasche und Monitor wieder zurück in den OP.
Das PJ Logbuch ist völlig wertlos, weil sämtliche Tätigkeiten darin einfach unterschrieben werden ohne dass man sie macht. Der Studentenunterricht ist mehr oder weniger lehrsam. Meistens kommt man eh nicht dazu, weil man noch im OP steht und es seitens Operateur nicht nachvollziehbar ist weswegen man um 18 Uhr Feierabend machen möchte.
Die Pflichtdienste sind voll mit sinnlosen BE und Viggos, die am Vormittag erledigt hätten werden sollen.
Das Essen umsonst, die Qualität eher schlecht.
Ich würde abraten von dem Chirurgie Tertial an der Uni Heidelberg. PJler sind lediglich zum arbeiten dort und man hat nichtmal ein schlechtes Gewissen deswegen oder gar ein Dankeschön übrig. Man muss jedoch sagen, dass wir relativ wenige PJler waren. Wenn mehr PJler da sind ist es bestimmt entspannter.