Mir haben die 8 Wochen in Shrewsbury wirklich Spass gemacht. Ich bin über einen Erfahrungsbericht auf das Krankenhaus gestoßen und hatte das Glück, einen Platz auf der AMU (Acute Medical Unit) zu bekommen. Hier werden die medizinischen (also internistischen) Patienten betreut, die über die Notaufnahme aufgenommen werden oder solche, die wegen V.a. Lungenembolie oder ACS o.ä. vom Hausarzt geschickt werden.
Die Studenten, Junior Docs und Registrars nehmen diese Patienten auf und stellen sie dann dem Consultant vor, mit dem das weitere Procedere besprochen wird. Es war nie ein Problem, da einfach mitzumachen. Auch die Patienten sind sehr geduldig mit nicht native speakern.
In der Notaufnahme war ich auch - die ist allerdings nicht rein internistisch, sondern es kommen auch unfallchirurgische Patienten rein. Da gilt im Endeffekt dasselbe: Anamnese erheben, untersuchen, Patient vorstellen. Auch im Resus, wo die kritischeren Patienten hinkamen, die sofort gesehen werden mussten, durfte man dabei sein.
Das beste waren allerdings die Teachings, die angeboten wurden. Nach ein zwei Wochen hat man rausgefunden, wo man überall hinkann (man wohnt ja auch mit englischen Studenten zusammen, die Unterricht haben), und man war eigentlich immer überall willkommen, sei es beim Bedside Teaching oder beim "Prescription"-Seminar mit den Pharmazeuten. Viele der Consultants, die man darüber kennenlernt, haben auch sog. Clinics (also quasi Sprechstunden), zu denen man dazukann.
In der Einteilung war ich somit relativ frei und konnte von Tag zu Tag das machen, was mich interessiert hat.
Die PJler, die auf Stationen eingeteilt waren, fanden die Arbeit dort nicht so gut - den ganzen Vormittag Visite und danach war eigentlich nichts mehr zu tun. Für die war es allerdings auch kein Problem, dann einfach in die AMU oder auf die Notaufnahme zu gehen.
Was man vielleicht noch erwähnen sollte: Als Elective hat man ein attendance sheet, was man vor- und nachmittags vom betreuenden Arzt unterschreiben lassen und wöchentlich auf dem Undergraduate Office abgeben muss. Man kann aber auch self study days einlegen, das war kein Problem :) Auch mit den Bestätigungen für's LPA gab's keine Probleme. Und zusammen mit dem Äquivalenzschein meiner Uni wurde auch alles angerechnet.
Noch etwas zu Shrewsbury: Ein schönes kleines Städtchen, was allerdings ein bisschen verschlafen ist (Geschäfte machen um halb 6 zu, etc). Die Busse vom Krankenhaus in die Stadt (ca. 10min) fahren auch nicht soooo lange (unter der Woche bis 21h, Sonntags nur bis 17h!!), sodass man ohne Fahrrad oder Auto nicht ganz so mobil ist.
Mit dem Zug kommt man allerdings relativ problemlos weg, ich war am Wochenende in Birmingham, Manchester und London.
Ich würde auf jeden Fall nochmal nach Shrewsbury gehen und kann jedem ein Tertial in England empfehlen!
Das geht immer erst ein halbes Jahr vor dem geplanten Aufenthalt. Man füllt einige Formulare aus und gibt an, welche Fächer einen interessieren und sie sucht dann einen Consultant, der bereit ist, einen zu betreuen (obwohl man mit dem nicht zwingend viel zu tun hat während des Aufenthaltes).
Um eine Unterkunft im Wohnheim kann man sich dann auch über die Rooftopgroup bewerben (Kontakt über Carol). Da kann man auf den Tag genau Zimmer in voll ausgestatteten WGs mieten, die zwar nicht ganz billig sind (ca. 500€/Miete), dafür aber direkt am Krankenhaus liegen und die Organisation ist unkompliziert. Je nachdem in was für eine WG man kommt ist es aber nicht unbedingt so sauber - ich hatte viel Glück, aber es gab auch andere Wohnungen :)
