Wer nach Lich auf die Innere kommt sollte schleunigst dafür sorgen, dass er auf Privatstation 4/5 kommt!
Mein Tertial begann auf der 1A oder B (weiß ich nicht mehr, die rechts auf jeden Fall), erste Begrüßung: "Ah neue PJler! Ihr könnt gleich mal Blut abnehmen!" Sonst wurde man noch nicht mal angeschaut, geschweige denn ein freundliches "Herzlich Willkommen". Da erwartet man wohl doch etwas zu viel. Der Arbeitsalltag sah dann folgendermaßen aus: Blutabnehmen, Viggos legen, Aufklärungen machen, Lasix spritzen, Antibiotika anhängen. Man durfte es unterbrechen um zur Visite mitzugehen. Gerne wurde auch gesehen, wenn man EKs selbstständig anhängt. Nachdem vom leitenden Oberarzt verboten wurde, dass wir PJler die Aufklärungen machen, weil das ja rechtlich überhaupt nicht erlaubt ist, gab es riesige Diskussionen und man war ein "böser" PJler, wenn man keine Aufklärungen machte. Ich habe mich irgendwann selbstständig gemacht und habe eine Art Rotationsplan eingeführt, an dem sich aber nicht alle beteiligt haben. Ich bin dann zwei Wochen in die Endoskopie (sehr gut) gegangen und bin wann immer es ging in die Aufnahme gegangen und habe dann auch selbstständig Aufnahmen machen können. Manchmal war es auch möglich mit zur Echografie zu gehen, wenn man gerade Glück hatte und wusste, dass dort etwas passiert.
Punktionen oder ZVK legen habe ich nie machen können, aber wenigstens 1x zuschauen können.
Gut waren eigentlich die Wochenenddienste, ein PJler für die Innere, einer für die Chirurgie. Von 9-19 Uhr(?). Man konnte mit dem Diensthabenden mitlaufen und auch Aufnahmen machen, sonst natürlich alles andere wie üblich (Blutabnehmen etc.) Ich glaube, man musste 5 Dienste im Tertial machen.
Ich war dann auch noch oben auf Privatstation. Dort war die Stimmung deutlich besser und man hatte weniger zu tun.
Gut waren die Fortbildungen - jeden Tag ein anderes Fach, auch Bedsideteaching und Nahtkurs. Außerdem konnte man dann danach einfach nach Hause gehen.
Gut war auch die Möglichkeit eines Mentorengesprächs am Anfang und Ende des Tertials. Loben muss ich auch die nette (russische?) Oberärztin, die sich ein bisschen für uns eingesetzt hat und sogar auch einmal mit Blut abgenommen hat.
Insgesamt war die Stimmung im Team furchtbar, jeder hat über jeden geredet. Ob die dort wirklich unterbesetzt sind, lässt sich streiten.
Ich würde dort nie wieder hingehen, aber vielleicht hat man Glück und erwischt nette Ärzte (eine kleine Handvoll davon gab es schon), die einem auch von sich aus was erklären und man nicht nur der Blutabnehme- und Aufklärungsdienst ist.
Viel Glück!